Duisburg.
Aus heiterem Himmel starb im September 2017 ein neugeborener Delfin im Duisburger Zoo. Ein plötzlicher Delfintod in den ersten Monaten kann vorkommen. Doch woran starb der kleine Delfin? Wir sprachen mit Zoo-Tierärztin Dr. Kerstin Ternes.
Da neugeborene Delfine über kein Immunsystem verfügen und es sich erst über Wochen und Monate entwickeln muss, sind die Jungtiere während dieser Zeit ausgesprochen anfällig gegenüber jeglichen Krankheiten. Deswegen bleiben sie im Duisburger Delfinarium auch rund 50 Tage in Quarantäne.
Die Tierärztin Dr. Kerstin Ternes sagt: „Erst nach einem Jahr werden Delfine als überlebend gezählt. Sind die Tiere drei Monate alt, kommen sie zu der Gruppe. Mit sechs Monaten werden die Pfleger und Ärtze langsam entspannter.‟
Zunächst sah es bei dem kleinen Delfin nach einer Blutvergiftung als höchstwahrscheinliche Todesursache aus.
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Doch jetzt kommt heraus, dass eine Blutvergiftung ausgeschlossen werden kann. Und es wird noch mysteriöser: Bei der Obduktion kommt heraus, dass es keine direkten Schlüsse für den Tod des kleinen Delfins gibt.
Das Ergebnis zeigt, dass es eine Lungenstauung und Lungenödeme bei dem kleinen Delfin gab. „Diese können verantwortlich für den Tod sein‟, heißt es übersetzt in dem in Brüssel erstellen Obduktionsbericht.
Obduktionsergebnisse zeigen manchmal keine Todesursache
Dr. Kerstin Ternes, Tierärztin im Duisburger Zoo, sagt im Gespräch mit DER WESTEN: „Manchmal ist es leider so, dass Obduktionsergebnisse uns keine direkte Antwort geben, wie es zu dem Tod kommen konnte. Das ist vergleichbar mit dem immer noch ungeklärten Kindstod bei Babys.‟
30 Minuten vor dem plötzlichen Tod wurde bei dem Delfin noch eine Blutuntersuchung gemacht, die keine Auffälligkeiten ergab. Eine bakterielle Infektion konnte laut Dr. Kerstin Ternes auf diese Weise und in dieser kurzen Zeit aber nicht im Blut nachgewiesen werden.
Bei Blutuntersuchung fiel nichts auf
„Gemessen wurden beispielsweise der Zuckerspiegel, Elektrolyte und Entzündungswerte. Die waren alle okay.“ Auch eine Infektion durch die Blutabnahme schließt die Tierärztin aus: „Das Blut wurde selbstverständlich unter sterilen Bedingungen abgenommen. So schnell kann sich die Infektion außerdem nicht zum Tod führen.“
Es war keine Blutvergiftung
Mit einem Blick auf die Obduktionsergebnisse sagt Dr. Kerstin Ternes: „Der kleine Delfin hatte ein helle Muskulatur, das war auffällig. Allerdings gibt es keine weitere Erklärung. Bei der Bakteriologie gibt es keine Ergebnisse oder Befunde. Das bedeutet, es war keine Blutvergiftung.‟
Auch eine Entzündung befand sich nicht im Körper.
Die Ärtzin weiter: „Wir finden manchmal einfach nichts. Das Tier wächst gut, die Blutwerte stimmen, waren immer okay und plötzlich fällt es ab. Es ist frustrierend, dass wir manchmal keine Ergebnisse bekommen.‟