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Duisburger Puff-Wirtschafterin erklärt: So läuft das wirklich mit den Kondomen

Duisburger Puff-Wirtschafterin erklärt: So läuft das wirklich mit den Kondomen

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In den Duisburger Laufhäusern wird das neue Gesetz mit gemischten Gefühlen gesehen: Welche Auflagen müssen erfüllt werden? Foto: Stephan Eickershoff / Funke Foto Services
  • Seit dem 1. Juli gilt das neue Schutzgesetz für Prostituierte
  • Darunter fällt auch die Kondompflicht
  • Duisburger Bordelle setzen schon lange auf Prävention

Duisburg. 

Das Duisburger Rotlichtviertel direkt an der Vulkanstraße/Ecke Charlottenstraße leuchtet in die Nacht. Laufhäuser, Sex-Kinos, Table-Dance Bars und Rocker-Milieu locken viele Gäste an.

Neues Schutzgesetz

Doch das neue Schutzgesetz, das seit dem 1. Juli gilt, macht den Prostituierten die Arbeit nicht einfacher. Nach einer Beratung und Untersuchung beim Ordnungs- bzw. Gesundheitsamt müssen sie sich bei der zuständigen Behörde anmelden und erhalten einen Ausweis.

Sylvia Jonas arbeitet als Wirtschafterin im Blue Moon an der Charlottenstraße in Duisburg. Sie erzählt im Gespräch mit DER WESTEN, dass die Frauen nicht gerne preisgeben, wo sie arbeiten.

„Die Anmeldepflicht ist ein echtes Problem. Die Frauen haben Angst, dass bei ihren Familien rauskommt, dass sie hier arbeiten. Manche haben aber auch Bedenken, dass sie später mal keinen anderen Job finden, weil so viel leichter herauskommen kann, als was sie gearbeitet haben.‟

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Kondompflicht für Freier

Ein Teil des neuen Schutzgesetzes ist für die Wirtschafterin allerdings nichts Neues. Für Freier gilt mit dem neuen Gesetz eine Kondompflicht. Bordellbetreiber müssen auf die Kondompflicht hinweisen. Bei Verstößen dagegen können Bußgelder (bis zu 50.000 Euro) verhängt werden.

Sylvia Jonas erzählt, dass das gar kein Problem für das Blue Moon ist. „Wir haben die Kondompflicht schon immer. Die Frauen bekommen von mir neun Kondome am Tag. Und ich sehe auch, dass sie sie benutzen, weil ich die Mülleimer leere und die sind immer voll.‟

Im Blue Moon arbeiten viele Stammfrauen, wie Sylvia Jonas sie nennt. „Die Frauen kennen sich alle und sind schon zum Teil seit drei oder vier Jahren hier. Regelmäßig gehen sie zum Gesundheitscheck. Das ist Sicherheit für alle.‟

Kondome sind selbstverständlich

Für die Wirtschafterin ist das Angebot der Kondome und die Nutzung selbstverständlich. „Wir wollen Krankheiten vermeiden. Das würde sich ja rumsprechen und Menschen gefährden. Dann kommt auch kein Kunde mehr. Außerdem passen die Frauen auf, dass alle die Kondome benutzen. Wenn eine das nicht machen würde, würde das ganz schnell bei uns im Büro landen, weil keine Frau das unterstützt‟, sagt Sylvia Jonas.