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Zoo Duisburg hat keine andere Wahl – Trauer um Besucher-Liebling

Ein bekanntes Raubtier verlässt den Zoo Duisburg und hinterlässt damit eine große Lücke. Jetzt beginnen Bauarbeiten.

© IMAGO/Funke Foto Services/Michael Gottschalk

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NRW ist das Bundesland mit den meisten Zoos. Doch welche Tierparks haben die größte Fläche? Das zeigen wir euch in diesem Video.

Wer am Dienstagmorgen (13. November) am Zoo Duisburg vorbeigekommen ist, hat es womöglich mitbekommen. Ein Spezialfahrzeug machte sich auf den Weg aus dem Tiergarten am Kaiserberg in Richtung Süden.

An Bord des beheizten Spezialfahrzeugs war ein Raubtier, das vielen Besuchern wohlbekannt sein dürfte. Sein Weggang hinterlässt nun eine sichtbare Lücke im Duisburger Zoo.

++ Zoo Duisburg: Irre Szenen im Gehege – Besucher trauen ihren Augen kaum ++

Zoo Duisburg lässt Besucher-Liebling ziehen

Die Rede ist von Fischkatzen-Weibchen Kumi, die den Zoo Duisburg am Dienstag in Richtung Tiergarten Nürnberg verlassen hat. Hier soll das Raubtier genau da anknüpfen, wo sie im Ruhrgebiet aufgehört hat: der Aufzucht von Nachwuchs der gefährdeten Art.


Mehr aus dem Zoo Duisburg: Was in diesem Video gezeigt wird, bekommt kein Besucher je zu sehen


Im Zoo Duisburg war das nicht mehr möglich, nachdem ihr Partner im Frühjahr dieses Jahres an Blasenkrebs verstorben war: „Ziel war und ist es, dass Kumi als erfahrene Mutter Nachwuchs bekommt. Denn mit derzeit rund 80 Tieren im Zuchtprogramm ist jedes Jungtier für den Erhalt dieser bedrohten Tierart sehr wichtig“, erklärt Kuratorin Taissa Faust.

Der Zoo Duisburg trennt sich von Fischkatze Kumi. Foto: Zoo Duisburg / M. Vogelfänger

Bauarbeiten im Zoo Duisburg

Der Zoo Duisburg nutzt den Auszug des Besucher-Lieblings für Sanierungsarbeiten in der bestehenden Fischkatzenanlage. Seit 2012 haben die Tierpfleger hier die bedrohte Art gepflegt. Wann die Sanierung abgeschlossen und womöglich neue Fischkatzen aufgenommen werden können, steht noch nicht fest.


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Fischkatzen leben ursprünglich in den asiatischen Regenwäldern. Durch den Menschen ist ihr Verbreitungsgebiet zunehmend geschrumpft. „Neben der Entsorgung von Müll in Seen und Flüssen, wo Fischkatzen ihre Nahrung finden, setzt den Tieren auch der Bau von Straßen, Siedlungen sowie die Abholzung der Wälder massiv zu“, erklärt der Zoo Duisburg und weiter: „Das führt dazu, dass Fischkatzenpopulationen voneinander isoliert sind, da es keine Korridore für die Tiere gibt, die das Finden von Partnern und neuen Lebensräumen ermöglichen würden.“

Um die Tierart vor dem Aussterben zu retten, ist in Zoos eine Reservepopulation aufgebaut worden.