Sie ist im Zoo Duisburg geboren und hat über mehr als ein Jahrzehnt lang die Besucher des Tierparks am Kaiserbergs verzückt. Doch jetzt heißt es, Abschied von einer Tier-Dame nehmen.
Denn der Zoo Duisburg ist der Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms gefolgt und hat einen ihrer Schützlinge auf die Reise geschickt. Seit Mittwoch (7. Juni) ist der Tierpark deshalb um eine Attraktion ärmer.
Zoo Duisburg lässt Besucher-Liebling ziehen
Die Rede ist von Gorilla-Weibchen Jamila, die am 11. Januar 2012 als Tochter von Gorilla-Dame Vizuri zur Welt gekommen war. Jahrelang konnten Tierfreunde den Nachwuchs im Gehege des Duisburger Zoos aufwachsen sehen. Doch nicht nur Besucher kamen beim Anblick des Menschenaffen auf ihre Kosten.
Auch die Tierpfleger sollte Jamila schwer beeindrucken. „Bei uns war sie als kluger Gorilla bekannt, welcher Aufgaben schneller löste als ihre älteren Schwestern. Besonders war sie immer an den kleineren Jungtieren Ayo, Muenda und June in der Gruppe interessiert.“
Besucher-Trauer im Zoo Duisburg: „Werden dich vermissen“
Wer den Werdegang des Duisburger Eigengewächses weiter verfolgen will, muss jetzt allerdings eine weite Reise auf sich nehmen – Jamila hat den Zoo in Richtung Frankreich verlassen. Sie hat jetzt im rund 900 Kilometer entfernten „Zoo de la Boissiere du dore“ bei Nantes ihr neues Zuhause gefunden.
Für manch‘ einen Besucher ist die Nachricht schwer zu verdauen sein: „Bye bye Süße! Werde dich sehr vermissen und hoffe du wirst ein schönes neues Zuhause und eine nette neue Familie dort vorfinden“, schreibt ein Fan auf der Facebook-Seite des Zoos. Auch andere wünschen dem Gorilla-Weibchen alles Gute für ihre Zukunft.
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Jamila ist ein westlicher Flachlandgorilla und gehört damit zur häufigsten Unterart der Gorillas. In der freien Wildbahn gilt die Art als gefährdet. „Zwischen 2005 und 2013 hat der Weltbestand aber um fast 20 Prozent abgenommen“, teilte der Zoo Duisburg mit. Bis Ende 2018 soll die Population um weitere 13,5 Prozent gesunken sein. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, müsse damit gerechnet werden, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten 80 Prozent der Westlichen Flachlandgorillas verschwunden sein werden. Heute sollen nur noch 316.000 der Gorillas leben. Als umso wichtiger gelten die Erhaltungszuchtprogramme, bei denen unter anderem auf einen Mix des Genpools geachtet wird, weswegen Tiere zwischen den Zoos ausgetauscht werden.