Nach einer Anzeige gegen den Zoo Zajac hat das Veterinäramt Duisburg jetzt knallharte Konsequenzen gezogen. Die Tierschutzorganisation Peta hatte am Dienstag (10. Januar) mitgeteilt, das größte Zoofachgeschäft Europas wegen artwidriger Bedingungen angezeigt zu haben.
Dabei ging es um die Haltung von mindestens zwei Erdmännchen. Diese seien bei Zoo Zajac offenbar gehalten worden, um Kunden anzulocken, mutmaßen die Tierschützer. Das Veterinäramt hat dem Zoohandel in Duisburg nach der Anzeige einen Besuch abgestattet – und kam zu einem klaren Ergebnis.
Zoo Zajac kassiert Anzeige
Laut Peta müssten die Erdmännchen bei Zoo Zajac hinter Glasscheiben auf einem Betonboden leben, der mit Streu ausgelegt sei. Die Tiere müssten laut einem Säugetiergutachten eigentlich ein mindestens 12 Quadratmeter großes Gehege haben, in dem sie ausreichend graben können. Doch das sei augenscheinlich nicht der Fall.
Das bestätigt ein Sprecher der Stadt Duisburg auf Nachfrage von DER WESTEN. Das Veterinäramt sei bei einer Kontrolle zu dem Schluss gekommen, dass die Vorgaben nicht den Tierschutzstandards entsprechen. Zum einen werde die geforderte Mindestgröße minimal unterschritten. Außerdem gebe es kein Außengehege. „Die Scharrmöglichkeiten sind sehr eingegrenzt, das typische Grabeverhalten kann nicht ausgeübt werden“, ergänzt der Stadt-Sprecher. Deshalb könne das Veterinäramt die Haltung der Erdmännchen in dieser Form nicht erlauben. Aktuell würden bei Zoo Zajac noch zwei erwachsene Erdmännchen und ein Jungtier gehalten.
Zoo Zajac zieht Konsequenzen
„Wieder einmal beweist Zoo Zajac, dass Tierwohl für das Unternehmen keine Priorität hat“, ärgert sich Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta. Die Tierschutzorganisation kritisiert schon lange die Haltung und den Verkauf exotischer Tiere bei der Zoohandlung. Ihr Apell: „Wir fordern die Menschen auf, das Geschäft nicht mehr zu besuchen. Jeder Verkauf unterstützt das immense Tierleid und die skrupellose Tierausbeutung für Profit.“
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In diesem Fall scheint Zoo Zajac nun einzulenken. „Der Zoo-Betreiber hat uns gegenüber signalisiert, die Haltung dieser Tierart noch in diesem Monat aufzugeben“, teilte der Duisburger Stadtsprecher mit. Gegenüber DER WESTEN bestätigte Co-Geschäftsführerin Kathi Geven, die Erdmännchen vermitteln zu wollen. Der Tierhandel wolle in Zukunft darauf verzichten, die afrikanische Tierart zu halten. Die Frage, ob die Geschäftsleitung möglicherweise auch die Haltung anderer Tierarten überdenkt, ließ die Co-Geschäftsführerin der Duisburger Zoohandlung bislang unbeantwortet.