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AfD-Hammer in Essen: „Werden wir nicht unwidersprochen lassen“

Schock in Essen. Die AfD hat die Ruhrpott-Stadt offenbar ins Visier genommen. Der Plan führt sofort zum Aufschrei.

u00a9 IMAGO/Sven Simon

Björn Höcke: Petition fordert Entzug der Grundrechte

Angesichts der Debatte in Deutschland um ein Verbotsverfahren gegen die AfD sorgt eine Internetpetition für Aufsehen. Darin wird gefordert, dem AfD-Politiker Björn Höcke die Grundrechte zu entziehen. Um das zu erreichen, soll die Bundesregierung einen Antrag beim Bundesverfassungsgericht stellen.

Bundesweit gehen dieser Tage hunderttausende Menschen auf die Straße, um gegen die AfD und den Faschismus zu protestieren. Auch in Essen. Erst am Montagabend (15. Januar) versammelten sich rund 7.000 Menschen zu einer Anti-AfD-Demo im Stadtteil Rüttenscheid. Am Wochenende folgten dann bundesweit zahlreiche weitere Versammlungen. Allein in Dortmund und Köln waren es zusammen rund 100.000 Menschen.

Deutlicher kann die bürgerliche Mitte in NRW seine Abneigung gegen die AfD kaum zum Ausdruck bringen. Umso schockierender ist nun die Nachricht, dass die Partei offenbar Essen ins Visier genommen hat.

AfD plant Bundesparteitag in Essen

Wie „Essen stellt sich quer“ am Sonntag (21. Januar) verkündete, plant die AfD offenbar ihren Bundesparteitag 2024 in Essen abzuhalten. Demnach soll die Grugahalle als Austragungsort herhalten. „Das werden wir nicht unwidersprochen lassen“, kündigt das Essener Bündnis an und fordert dazu auf, sich den Termin (28.-30. Juni) im Kalender zu markieren. Der Aufruf: „Alle zusammen gegen den Faschismus!“


Auch interessant: Anti-AfD-Demo in Köln sprengt alle Grenzen – nur diese Stadt toppt die NRW-Metropole


Ein Sprecher der Bundes-AfD bestätigte am Sonntag gegenüber der „WAZ“, dass eine Anfrage bereits bei der Messe Essen gestellt worden sei. Sollte es soweit kommen, würden am letzten Juni-Wochenende 600 Delegierte der AfD in den Ruhrpott kommen. Ein Szenario, das Essens Oberbürgermeister gar nicht schmeckt: „Die AfD ist nicht willkommen, wir brauchen eine solche Veranstaltung nicht“, sagte Thomas Kufen der Zeitung.

Kann die Stadt Essen den AfD-Parteitag verhindern?

Es wäre nicht das erste Mal, dass die AfD nach Essen kommt. 2015 fand bereits ein Bundesparteitag in Essen statt. Schon damals in der Grugahalle. Welche Chancen bestehen, den Bundesparteitag dort in diesem Jahr zu verhindern, erfährst du hier in der WAZ >>>


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Die aktuellen Großdemonstrationen gegen die AfD hängen mit einem Geheimtreffen unter anderem von Rechtsradikalen und AfD-Politikern in Potsdam zusammen. Das Recherchezentrum „Correctiv“ hatte enthüllt, dass dort am 25. November 2023 Pläne für eine massenhafte Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert wurden. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nahm dafür den Begriff „Remigration“ in den Mund, der kürzlich zum Unwort des Jahres gekürt wurde. Sollte die AfD nun ihren Bundesparteitag in Essen abhalten, dürfte es erneut zu massiven Protesten kommen.

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