Am Samstag (29. Juni) schaut ganz Deutschland nach Essen: Dann findet der AfD-Parteitag in der Gruga-Halle statt. Zahlreiche Gegendemonstranten haben sich angekündigt, die Polizei selbst spricht von dem größten Einsatz, den es in der Stadt je gegeben hat. Wie viele Demonstranten es am Ende wirklich sein werden, weiß niemand.
Von insgesamt 18 angemeldeten Versammlungen war am Dienstag (25. Juni) bei einer von der Polizei Essen anberaumten Pressekonferenz die Rede. Auch das Bündnis „Gemeinsam laut“ plant einige Gegendemos und Aktionen rund um den AfD-Parteitag in Essen.
+++Essen: Kurz vorm AfD-Parteitag herrscht Gewissheit – Demonstranten schäumen vor Wut! „WTF“+++
AfD-Parteitag in Essen sorgt für zahlreiche Demos
„Gemeinsam laut“ ist ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen und auch Einzelpersonen. Das Bündnis organisiert die erste Großdemo bereits am Freitagabend, eine sogenannte „Rave-Demo“ mit Lautsprecher-Wagen. „Bass gegen Hass“ startet ab 19 Uhr hinter dem Essener Hauptbahnhof am Fernbusbahnhof, zieht dann durch die ganze Innenstadt bis zur Gruga-Halle.
Am Samstagmorgen, dem Tag des Parteitags, geht es dann munter weiter. Ab 10 Uhr findet die Großdemonstration „Gemeinsam laut – Gesicht zeigen gegen Hass und Hetze“, ab dem Essener Hauptbahnhof statt. Auch auf dem Messeparkplatz P2 organisiert „Gemeinsam laut“ in Zusammenarbeit mit der Essener Allianz ein buntes Programm, um gegen die AfD und ihre Politik zu protestieren.
Demonstrantin beruhigt besorgte Anwohner
Zahlreichen Anwohner schlottern schon jetzt im angesichts des anstehenden Parteitags und die damit einhergehenden Proteste die Knie, kam es in der Vergangenheit bei politischen Protesten doch immer wieder zu Ausschreitungen. Doch Hannah Hübecker, Pressesprecherin von „Gemeinsam laut“, stellt im Gespräch mit DER WESTEN klar. „Vor uns muss man gar keine Angst haben. Wer unseren Konsens liest, der weiß, dass da nichts zu befürchten ist.“
Im Gegenteil: Zahlreiche Händler aus Rüttenscheid würden sogar extra ihre Geschäfte schließen, um sich an den Protesten beteiligen zu können, erklärt Hübecker. Wie viele Teilnehmer es letztendlich werden, steht in den Sternen. „Die Polizei hat eine Zahl von 80.000 in die Welt gesetzt. Das sind aber die Demo-Teilnehmenden von allen drei Tagen, also Freitag, Samstag und Sonntag zusammengezählt. Deswegen ist die Zahl nicht so verlässlich, weil es durchaus Leute gibt, die an mehreren Tagen teilnehmen wollen. Wir können natürlich auch nicht hellsehen, wie viele es letztendlich werden“, betont die „Gemeinsam laut“-Aktivistin.
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Nicht nur „Gemeinsam laut“ plant Aktionen
Doch nicht nur „Gemeinsam laut“ plant zahlreiche Aktionen rund um den Parteitag. Das Aktionsbündnis „Widersetzen“ geht sogar einen Schritt weiter und ruft zur „zivilen Ungehorsamkeit“ auf. Bedeutet: Sie wollen den Zugang zur Gruga-Halle für die AfD-Politiker versperren. „Wir unterstützen die Aktion, planen selbst so etwas aber nicht“, erklärt Hübecker.