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AfD-Parteitag in Essen: Händler greifen zu drastischen Mitteln – „Mulmiges Gefühl“

Der AfD-Parteitag in Essen erfordert drastische Maßnahmen. Auch die Händler in Rüttenscheid sind betroffen.

u00a9 DER WESTEN / Charmaine Fischer

Beiß-Attacke beim AfD-Parteitag

Hässliche Szenen beim AfD-Parteitag in Essen. Es kam zu Zusammenstößen zwischen AfD-Gegnern und der Polizei mit Verletzten auf beiden Seiten. Ein Politiker sorgte mit einer Beiß-Attacke für einen Skandal.

Zehntausende Menschen versammeln sich am Samstag (29. Juni) im Ruhrgebiet, um gegen den AfD-Parteitag in Essen zu demonstrieren – absoluter Ausnahmezustand in der Stadt! Die Händler im betroffenen Stadtteil Rüttenscheid müssen zu drastischen Maßnahmen greifen.

Normalerweise ist die „Rü“ an einem Samstag das blühende Leben: Menschen sitzen in Cafés, schlendern durch die zahlreichen Läden. Doch an diesem Samstag herrscht hier tote Hose. Schuld ist der AfD-Parteitag und die damit einhergehenden Gegendemonstrationen. Zahlreiche Händler halten ihren Laden an solch einem Tag geschlossen.

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Wegen AfD-Parteitag in Essen: Ladenbesitzer verbarrikadiert sich

Und einige Händler greifen dabei zu drastischen Mitteln. So verbarrikadiert ein Goldschmied seine Räumlichkeiten komplett mit Holz! Wohl aus Angst vor Einbrüchen oder Plünderungen. Auch ein benachbarter Imbiss klebt seine Fensterscheiben komplett ab.

Süzan Önder hingegen öffnet ihr Restaurant „House of Cigköfte“ trotzdem, wie an einem Samstag üblich, gegen 12 Uhr. „Ich habe dabei ein mulmiges Gefühl, wie bestimmt einige andere auch. Aber wir sind trotzdem hier“, berichtet sie gegenüber DER WESTEN. „Man hat es ja in Hamburg und einigen anderen Städten gesehen, was passieren kann. Natürlich hat man dann Hintergedanken dabei.“ In Hamburg beispielsweise brannten bei einer Demonstration gegen Neonazis Barrikaden und Mülltonnen, wie die „Welt“ berichtete.

Süzan Önder, Inhaberin „House of Cigköfte“. Foto: DER WESTEN / Charmaine Fischer

Auch Buchhandlung bleibt offen

Doch nicht nur Önder öffnet ihren Laden an diesem Tag. Irmgard Krahe und Bernd Köster betreiben gemeinsam die Buchhandlung „Buchkontext“ in Rüttenscheid. Auch sie haben ihren Laden geöffnet – trotz Demos!

Bernd Köster und Irmgard Krahe, Inhaber der Buchhandlung „Buchkontext“. Foto: DER WESTEN / Charmaine Fischer

„Es ist kein besonderes Gefühl, wir gucken was draußen passiert. Wir haben teilweise normalen Kundenverkehr und wollen den Kunden und Kundinnen von uns natürlich auch ermöglichen, auch an so einem Tag ihre Bücher abzuholen und zu kaufen.  Angst haben wir nicht“, betont Köster. Die Demonstranten könne er verstehen. „Das ist ein berechtigtes Anliegen“, findet er.


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Auch, wenn die befragten Händler von den Ausschreitungen (bislang) nicht betroffen sind – zu Krawallen kommt es dennoch. Alle Infos rund um den AfD-Parteitag findest du in unserem News-Blog>>>

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