Alles nur geklaut? Darum haben das Tofino und das 200g Grill & Bar fast identische Burger-Karten
Seit März gibt es das 200g Grill & Bar in Holtsterhausen
Die Karte ähnelt der Burger-Auswahl im Tofino
Tofino-Chef: „Das war Diebstahl“
Essen.
Sie heißen Napoli, El Paso oder Detroit Burger. Und sind die Hingucker im neuen Restaurant 200g Grill & Bar in Holsterhausen. Fleisch aus der Region, belegt mit Bourbon-Bacon, Spicey Baked Beans oder Italien-Sauce. Herzhaft, saftig, lecker. Und ein riesen Dejavu.
Sie heißen Italian, Grandes Cojones und Bacon Jam Burger. Und sie gibt es seit einigen Jahren in der Tofino-Burgerbude im Südviertel. Die Zutaten? Quasi identisch mit denen im 200 Gramm.
Selbst die ungewöhnlichen Wortkreationen wie Bio-Bun oder rote Linsen-Quinoa-Cashew Patty findest du eins-zu-eins auf beiden Speisekarten.
Und das ist kein Zufall.
Ähnlichkeiten sind kein Zufall
Denn einer der beiden Geschäftsführer des 200 Gramm war einst Küchenchef des Tofino. Als er ging, nahm er nicht nur seine Schürze mit. Sondern auch die Burger-Rezepte.
„Für mich ist das Diebstahl. Er hat meine Speisekarte und meine Rezepte geklaut“, sagt Tofino-Chef Patrick Winter im DER WESTEN-Interview. Dabei habe der Ex-Koch die Rezepte nicht einmal erfunden.
Einen Burger-Krieg will Winter nicht heraufbeschwören, dennoch ist ihm die neue Konkurrenz ein paar Kilometer entfernt von seinem Geschäft nicht verborgen geblieben.
„Persönlich finde ich das sehr schade. Leider ist die Rechtslage nicht so eindeutig, sodass ich noch nicht weiß, ob ich dagegen vorgehen werde.“
Winter hat das Tofino 2013 eröffnet. Sich bei den Burgern und der Speisekarte viele Gedanken gemacht. Ein Unding, das jetzt einfach zu kopieren, wie er sagt: „Andere ehemalige Mitarbeiter haben sich auch selbstständig gemacht. Dann aber mit eigene Ideen.“
„Alle Burgerläden sind ähnlich“
Im 200g Grill & Bar ist man dagegen entspannt. Chef Juan Sanchez findet nicht, dass man Gerichte vom Tofino geklaut hätte: „Wenn jemand jahrelang in der Küche war, dann ist es doch normal, dass nicht alles neu erfunden wird“, sagt der Spanier.
Schließlich seien alle Burgerläden ähnlich, das Prinzip, regionale Alternativen zu den großen Fast-Food-Brätern anzubieten, nichts Neues. Und das 200g will sich auch nicht als reiner Burger-Laden verstanden sehen. Sanchez: „Wir bieten auch Spareribs, Vorspeisen und Fleischspieße an. Sind zudem auch eine Bar. Also kein Burger-Imbiss.“
Zum Sommer hin sollen dann auch noch Steaks auf die Karte wandern und die Salatauswahl vergrößert werden.
Spätestens dann sollte kein Kunde die beiden Läden noch verwechseln.
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