- Überraschendes Aus beim Essener Modelabel Naketano
- Trotz guter Geschäfte ziehen die Gründer den Stecker
- Branchenexperte glaubt, den Grund zu kennen
Essen.
Naketano macht Schluss. Die Kollektion für 2018 soll die letzte von Naketano sein. Neue Ware wird an Kunden demnach nur noch bis zum 31.12.2018 ausgeliefert. Danach wird das Essener Modelabel wohl Geschichte sein. Doch nach wie vor rätseln die Fans: Warum ziehen die Gründer Sascha Peljhan und Jozo Lonac gerade jetzt den Stecker?
Denn das Modelabel war sehr erfolgreich. Die Geschäftsberichte von Naketano wiesen zuletzt stets ein ordentliches Wachstum und kräftige Gewinne aus.
Naketano-Entscheidung war wohl emotional
Wollen die Gründer also Kasse machen und ihr gut laufendes Modelabel verkaufen? Offenbar nicht. „Firma und Marke werden nicht verkauft – Anfragen dieser Art bleiben unbeantwortet“, heißt es in einem Naketano-Schreiben aus dem die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ zitiert.
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Viel wahrscheinlicher ist, dass hinter der Ankündigung des Unternehmens kein rationales Kalkül steckt – sondern eine Emotion. Das glaubt auch ein Branchenkenner, der sich gegenüber „Spiegel Online“ anonym äußerte.
Keine Lust mehr auf Naketano?
Die Gründer hätten schlicht und einfach keine Lust mehr gehabt. Peljhan und Lonac seien impulsiv und keine klassischen Geschäftsmänner. „Sie waren von ihrem Erfolg überrascht und wollten das mehr als Hobby betreiben“, so der Insider. Gerüchte darüber, dass die beiden keine Lust mehr haben, hätten schon länger in der Branche kursiert.
Der Experte hält die Entscheidung das Label aufzugeben für einen Fehler: „Es wäre clever gewesen, die ganze Marke zu verkaufen. Den Geschäftsbetrieb jetzt plump einzustellen, ist ziemlich dumm.“
Essener Modelabel provozierte mit Namen für Kleidung
Jozo Lonac und Sascha Peljhan hatten das Unternehmen 2005 gegründet. Zuvor waren sie Teil des Mülheimer Streetware-Labels „Mazine“.
Der Name „Naketano“ leitet sich vom germanischen Wort „Naket“ (Nacktheit) und dem romanischen „tano“ („Was ist es wert“) ab.
Mit provokantem Marketing erlangte das Label 2016 bundesweite Bekanntheit. Die Kleidungsstücke bekamen Namen wie „sportive Muschi“ oder „Schnellbumser“. Die Aktion brachte dem Unternehmen allerdings auch eine Sexismus-Debatte ein.
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