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Bürgergeld-Schock in Essen: Jobcenter enthüllt düstere Entwicklung

Mehr Bürgergeld-Empfänger trotz mehr vermittelter Arbeitsloser. Das Jobcenter in Essen sieht einer düsteren Entwicklung entgegen.

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Bürgergeld 2025: Was Empfänger erwartet

2024 wurde das Bürgergeld kräftig erhöht. Wie sieht es im kommenden Jahr aus und was passiert nach den Neuwahlen im Februar?

Es gibt gute und schlechte Nachrichten zum Jahreswechsel. Das Jobcenter in Essen kann sich zumindest über eine positive Entwicklung freuen: Es konnte 2024 mehr Arbeitslose vermittelt werden als noch im Vorjahr. Und das trotz der aktuell schwachen Wirtschaftslage.

Doch hat das Ganze auch eine Schattenseite, wie der Leiter des Jobcenters Essen eingestehen muss. Und dann gibt es auch noch ein anderes negatives Signal, wie die WAZ berichtet.

Essener Jobcenter setzt neue Prioritäten

Das Essener Jobcenter konnte 2024 11.200 Langzeitarbeitslose in einen neuen Job oder eine Ausbildung vermitteln. Das waren 500 beziehungsweise 5 Prozent mehr als noch im Vorjahr. „Das ist ein Erfolg“, freut sich Sozialdezernent Peter Renzel über die guten Zahlen. „Das ist uns in einer schwierigen Zeit gelungen“, kann Dieter Gutschmidt, Leiter des Essener Jobcenters, nur betonen.


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Dieser Erfolg liegt in dem sogenannten Job-Turbo von Bund und Land begründet, die eine schnellere Integration von Langzeitarbeitslosen ins Arbeitsleben gefordert hatten. Ein „schmaler Grat“, wie Gutschmidt allerdings kritisiert. Denn um den Forderungen gerecht zu werden, musste sich das Jobcenter auf jene konzentrieren, deren Vermittlung erfolgversprechender erschien. Wer schlechtere Aussichten auf eine neue Anstellung hat, zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung, wurde erst einmal hintangestellt.

Essen verzeichnet mehr Bürgergeld-Empfänger

Allerdings wurden auch jene, die kein Deutsch sprechen konnten, zunächst in Jobs vermittelt, anstatt sie in Sprachkursen zu schulen. Dadurch konnte der Prozess beschleunigt werden, allerdings müssen die Betroffenen nun „on the job“ lernen. Trotz der Bemühungen des Jobcenters und der zweischneidigen Methoden sowie der gestiegenen Vermittlungszahlen konnten die Mitarbeiter eine negative Entwicklung nicht abwenden.


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Und zwar gibt es im neuen Jahr noch mehr Menschen in Essen, die vom Bürgergeld abhängig sind. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist demnach um 1.000 gestiegen, wie die WAZ berichtet. Das bedeutet unter anderem höhere Kosten für die Stadt, da sie mehr Menschen zum Beispiel Miete bezahlen muss. Doch warum gibt es so viel mehr Bürgergeld-Empfänger in Essen? Das kannst du bei der WAZ nachlesen.