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Jeder kennt „Conny Kramer“: Deshalb macht Juliane Werdings Lied Essen auf traurige Weise berühmt

Jeder kennt „Conny Kramer“: Deshalb macht Juliane Werdings Lied Essen auf traurige Weise berühmt

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  • Conny Kramer machte Juliane Werding weltberühmt
  • Er ist Essens erster Drogentoter
  • Wer war Conny Kramer wirklich?

Essen. 

„Am Tag, als Conny Kramer starb…“ Na, kennst du das Lied? Vermutlich ja oder zumindest Abwandlungen davon. Juliane Werding, Sängerin des Liedes und gebürtige Essenerin hat den Song im Frühjahr 1972 veröffentlicht und er wurde weltberühmt. Aber weißt du eigentlich wer Conny Kramer war?

Conny Kramer ist ein Freund von Juliane Werding gewesen

Conny Kramer ist ein Pseudonym. Aber den Jungen, um den es in dem Song geht, gab es wirklich. Es war ein Freund von der damals 15-jährigen Juliane Werding, mit dem sie in Essens Straßen Musik gemacht hatte, wie die Sängerin auf ihrer Website selbst bekannt gibt.

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Wie in dem Lied besungen, probierten sie irgendwann gemeinsam Drogen aus. Marihuana vor allem. „Conny“ konnte allerdings nicht mehr aufhören, soll neben Marihuana auch LSD und – wie in dem Lied beschrieben – Heroin genommen haben. Das hat ihn umgebracht. „Doch aus den Joints, da wurden Trips, Es gab kein Halten auf der schiefen Bahn…“ heißt es in dem Lied.

Klar ist aber:

Conny hieß in Wirklichkeit Peter und war ebenso jung wie Juliane Werding selbst damals, mitten in der Pubertät.

Er war Essens erster Drogentoter. Und gelangte so zu trauriger Berühmtheit.

Der Drogenfahnder, der den Fall um Peter alias Conny Kramer damals bearbeitete, war Wilfried Goldmann. Der Polizist ging 2011 in Rente, an den ersten Drogentoten Essens wird er sich aber immer erinnern.

Drogenfahnder erinnert sich an „Conny Kramer“

Noch besser erinnert er sich einen Kumpel von Conny Kramer, einen Apothekeneinbrecher. Den hat er geschnappt und in den damaligen Bochumer Knast „Krümmede“ gesteckt.

Von dort erhielt er irgendwann einen Brief des Einbrechers mit der Bitte, möglichst viele Menschen von der Nadel zu holen. Für ihn sei es zu spät. „Ein Justizbeamter hatte auf dem Umschlag notiert: Erhängt aufgefunden.“

Für Juliane Werding war es der Durchbruch

Auch für Conny Kramer war es zu spät. Für ihn war es das Ende seines Lebens, für Juliane Werding der Durchbruch ihrer Musikkarriere. Als sie das Lied veröffentlichte, besuchte die damals 15-Jährige noch das BMV-Mädchengymnasium in Holsterhausen.

Mit ihrem Lied kritisierte sie auch die Gesellschaft. Die Zeile „Die Leute fingen an zu reden, aber keiner bot Conny Hilfe an“ drückt die Enttäuschung von Werding gegenüber den Essenern aus.

Der Tag, als Conny Kramer starb – er hat viele Leben verändert. Kurze Zeit später kam übrigens das Buch „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ heraus.