Essen.
Die Omikron-Variante macht vor dem Ruhrgebiet keinen Halt. Auch in Essen infizieren sich täglich wieder mehr Menschen mit Corona.
Um die Ausbreitung von Corona zu stoppen, haben die Politiker ab Donnerstag die 2G+-Regel eingeführt. Die Einschränkungen sorgen dafür, dass sich der Alltag vieler Menschen in Essen jetzt wieder ändert.
Corona in Essen: Bürger verwirrt
Wer einen 2G+-Nachweis vorzeigen kann, der ist geimpft – und außerdem genesen, geboostert oder negativ getestet. Nötig ist das zum Beispiel im Restaurant oder im Fitnessstudio. Rund 45 Prozent der Deutschen haben ihre Booster-Impfung inzwischen erhalten.
Das bedeutet, dass rund 55 Prozent neben der zweiten Impfung auch einen negativen Test vorlegen müssen. Das bekommen jetzt die Testcenter zu spüren. „Der Andrang ist deutlich größer“, sagt Markus, der in einem Testcenter in der Innenstadt arbeitet.
Corona in Essen: „Mit dem Testen wird das noch lange so gehen“
Lange Schlangen vor dem Center blieben an diesem Tag zwar aus. „Aber die Menschen sind unsicher, wissen nicht genau, ob und wann sie einen Test benötigen.“ Nicht erst am Donnerstag seien daher mehr Menschen zu ihm gekommen als sonst.
„Schon am Mittwoch ging es los, weil viele nicht richtig informiert waren.“ Markus habe sie dann aufgeklärt, dass der Nachweis erst ab Donnerstag nötig sei. Einen Test habe er dann trotzdem durchgeführt. „Zur Sicherheit, wenn sie eh schon einmal hier waren.“
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Corona-Test in Essen:
- Mindestens einen Bürgertest kannst du pro Woche kostenlos machen
- Um die 2G+-Regel zu erfüllen, musst du oftmals einen negativen Test vorlegen
- Ein Schnelltest darf nicht älter sein als 24 Stunden, bei einem PCR-Test 48 Stunden
- Eine Übersicht über die Testzentren in Essen findest du HIER über die Website der Stadt Essen
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Um seinen Job macht er sich für die Zukunft keine Sorgen. „Mit dem Testen wird das noch länger so gehen“, meint er. Am Nachmittag lässt sich dort ein Ehepaar auf das Virus testen. „Steck‘ das Stäbchen bei meinem Mann schön tief rein, der mag das“, witzelt eine Frau und legt dabei eine Gelassenheit an den Tag, die zeigt, wie sehr das Testen inzwischen zum Alltag dazugehört.
Eine Erfahrung, die Markus immer wieder macht. Viele Menschen würden sich lieber einmal zu viel als zu wenig testen lassen – auch dann, wenn sie die Booster-Impfung schon erhalten haben. Das gilt auch für ihn: „Wir feiern am Wochenende mit sieben Mann den Geburtstag eines Freundes. Alle werden sich vorher testen lassen, da gehen alle mit.“
Corona in Essen: „Mauer“ Tag im Restaurant
Ähnlich sieht es in den Restaurants in der Stadt aus. Eine Kellnerin berichtet, dass alle Gäste am Donnerstag den entsprechenden Nachweis vorgelegt hätten. Dennoch sei die Auslastung an diesem Tag „mau“. Nur wenige Hungrige kämen ins Lokal.
„Es ist langweilig. Eigentlich arbeite ich gern, aber wenn es so leer ist, geht die Zeit einfach nicht rum.“ Grund für die ausbleibenden Gäste sei nicht allerdings unbedingt die neue 2G+-Regel. Deutlich leerer sei es schon seit Einführung von 3G geworden.
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Auch in den Fitnessstudios findet die 2G+-Regel gemischten Anklang. Bis Mittwoch hatten Sportler immer zusätzlich einen negativen Test vorlegen müssen, seit Donnerstag genügt auch hier der dritte Pieks.
„Ich freu mir einen Keks, dass ich endlich keinen Test mehr machen muss vorm Sport“, sagt Franka vor ihrem Besuch. Doch die Angst vor einer Ansteckung bleibt, meint Sarah. „Deswegen gehe ich lieber am Vormittag ins Fitnesscenter. Wenn alle anderen nach dem Feierabend kommen, ist es mir einfach zu voll.“
Sie selbst sei schon geboostert, bevorzuge dennoch die Variante mit dem zusätzlichen Test – zur Sicherheit. (vh)