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Mann (25) soll 13-Jährige in Essen vergewaltigt haben: Angeklagter erzählt völlig andere Version der Geschichte

Mann (25) soll 13-Jährige in Essen vergewaltigt haben: Angeklagter erzählt völlig andere Version der Geschichte

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Ein 25-Jähriger muss sich vor Gericht wegen Vergewaltigung verantworten. Foto: DER WESTEN

Essen. 

Er soll eine 13-Jährige am Bahnhof Herne mit zu sich nach Essen genommen und dort vergewaltigt haben: Das wirft die Staatsanwaltschaft Essen einem 25-Jährigen vor. Seit Montagmorgen läuft der Prozess gegen ihn. Doch er bestreitet alle Vorwürfe.

Angeklagter soll 13-Jährige in seiner Wohnung vergewaltigt haben

Der 25-Jährige stammt aus Syrien, kam vor drei Jahren nach Essen, hat sich hier ein normales Leben aufgebaut. Sein Deutsch ist zwar gebrochen, aber gut. Trotzdem möchte er vor Gericht einen Dolmetscher dabei haben, zu nervös ist er, dass er auf deutsch etwas nicht richtig mitbekommt und deswegen falsch antwortet.

Die Tat, die ihm vorgeworfen wird, hat es in sich. Laut Staatsanwaltschaft hat er die 13-Jährige am Bahnhof Herne angesprochen, sie mit zu sich nach Hause genommen und dort gegen ihren Willen Sex mit ihr gehabt.

Mädchen sei drei Wochen vor der Tat in ein Heim gekommen

Das Mädchen war nach eigener Aussage drei Wochen vor dem Vorfall in ein Heim gekommen, es habe Probleme zuhause gegeben. An diesem Abend sei sie nicht ins Heim zurückgekehrt und hat sich in der Nacht zum 5. November 2017 am Herner Bahnhof aufgehalten.

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Sie habe mit dem Angeklagten in seiner Wohnung Bier getrunken und Gras geraucht. Als er Sex von ihr wollte, habe sie das abgelehnt. Doch er habe nicht von ihr abgelassen, habe sie und sich selbst ausgezogen und sei in sie eingedrungen und habe bis zum Orgasmus weitergemacht. Dabei habe er kein Kondom benutzt. Die 13-Jährige soll zu diesem Zeitpunkt noch Jungfrau gewesen sein, wie die Staatsanwaltschaft verliest.

Da sie nach wie vor nicht wusste, wo sie hin soll, habe das Mädchen bei dem Angeklagten auf der Couch geschlafen und sei erst am nächsten Tag gegangen.

Angeklagter schildert die Nacht vollkommen anders

Der Angeklagte schildert die Nacht allerdings vollkommen anders. Nach seiner Aussage habe das Mädchen am Bahnhof gesessen und geweint. Als er sie ansprach, ob sie Hilfe brauche, ob er die Polizei rufen solle, verneint sie dies.

Sie habe ihm gesagt, sie sei 18 Jahre alt und dass sie nicht wisse, wo sie hin solle. Ob sie bei ihm schlafen dürfe, habe sie ihn gefragt.

„Ich wollte keinen Sex von ihr. Ich wollte ihr nur helfen. Also habe ich gesagt: Ja ok, du kannst bei mir schlafen, aber nur eine Nacht“, sagt der 25-Jährige aus.

Mädchen sei bei ihm duschen gegangen

Bei ihm angekommen wisse er nicht mehr, ob sie noch etwas getrunken haben. Gras haben sie nicht geraucht, er rauche kein Gras. Dann sei das Mädchen duschen gegangen, sie habe das gewollt. Als sie aus der Dusche wieder ins Wohnzimmer kam, habe sie sich zu ihm gesetzt, ihre Hand auf seinen Oberschenkel gelegt und ihn geküsst.

Bei dieser Aussage lächelt der Angeklagte nahezu verschämt, er ähnelt einem Teenager, der gerade einen Kuss von seinem Schwarm bekommen habe.

Sie hat auf ihm gesessen

Danach sei es zum Sex gekommen, sie habe auf ihm gesessen und nach zehn Minuten war alles vorbei. Ob er ein Kondom benutzt hat, weiß der Angeklagte nicht mehr. Auch ob das Mädchen angezogen oder nackt aus der Dusche zu ihm gekommen sei, wusste er nicht mehr.

„Ich bin vollkommen schockiert, warum sie mich angezeigt hat. Wir hatten einvernehmlichen Sex und ich dachte sie wäre über 18.“

Mädchen sagte unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus

Das Mädchen sagte unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor Gericht aus. Ebenso kam ihre Mutter noch zu Wort. Diese war zwei Tage nach der Tat mit ihrer Tochter zum Frauenarzt gegangen. Dort wurde festgestellt, dass das Jungfernhäutchen gerissen war. Ob das allerdings schon vorher nicht mehr vorhanden war oder durch die Tat zerrissen wurde, ist unklar.

Der Prozess wird am 12. Oktober fortgesetzt. (fb)