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„Aktenzeichen XY“: Doppel-Hinrichtung in Essen – es geschah vor 26 Jahren

Ein grausamer Doppelmord erschütterte Essen vor 26 Jahren. Jetzt landet der Fall bei „Aktenzeichen XY ungelöst“ im ZDF.

© IMAGO/Jochen Tack; IMAGO / Bihlmayerfotografie (Montage: DER WESTEN)

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Vor 26 Jahren – im Sommer des Jahres 1999 – erschütterte ein brutaler Doppel-Mord die Stadt Essen. Im Stadtteil Schonnebeck fielen am damaligen 7. Juni gegen 23.15 Uhr Schüsse nahe dem dortigen Asylbewerberheim. Die Polizei fand die Leichen zweier junger albanischer Männer. Alles deutet auf einen Hinrichtungs-Mord aus dem Drogen-Milieu hin. Die Täter? Bis heute weder gefasst noch überhaupt bekannt.

Doch weil Mord als Straftat niemals verjährt, setzen sich nun zwei „Cold Case“-Experten an den Fall aus Essen – Detlef Büttner und Michael Detscher. Sie hoffen bei ihren Ermittlungen auf neue Hinweise aus der Bevölkerung, nehmen am Mittwoch (16. April) sogar das ZDF und die Kult-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ mit ins Boot.

„Aktenzeichen XY“ über Doppelmord in Essen

Altan B. (20) und Alban M. (24) wurden an jenem 7. Juni 1999 durch mehrere Schüsse in Kopf und Körper in Essen-Schonnebeck getötet. Die Munition: Kaliber 7.65 Millimeter – typisch für das damalige Kriminellen-Milieu. Tatwaffen fand man keine. Den Autoschlüssel des Ford-Cabrio, auf dessen Rücksitzen noch die Jacken der Opfer liegen, hält einer der beiden jungen Albaner noch in der Hand. Womöglich lauerte der Killer ihnen auf, als sie gerade losfahren wollten. Da der Tatort auch häufig als Drogenumtauschplatz genutzt wurde, tippt die Polizei auf eine Verbindung ins Rauschmittel-Milieu.

Die „WAZ“ rollt den Fall und die ersten Ermittlungen noch einmal detailliert auf: Die ersten Festnahmen (fünf Albaner aus Essen) führen zu nichts. Verdächtige schweigen in Verhören – aus Angst, sich selbst einer Straftat zu bezichtigen, oder aus Angst vor der Rache der berüchtigten Kosovo-Albaner im Essener Drogenmilieu. Selbst vielversprechende Festnahmen zu späteren Fällen, die teilweise nicht einmal wasserdichte Alibis hatten, führten aufgrund mangelnder Beweise niemals zu tatsächlichen Anklagen. Weitere Details zum bis heute ungelösten Fall findest du im Bericht der „WAZ“ <<<

Rachemord wegen einer Affäre?

Detlef Büttner und Michael Detscher rollen den Fall nun neu auf. Vor der Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY ungelöst“, wo Büttner persönlich im ZDF zu Gast sein wird, sprechen die beiden bereits im offiziellen Podcast der Polizei Essen über den Doppelmord.

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Ihre Vermutung: Einer der beiden getöteten Albaner habe Rauschgift-Geld unterschlagen und zudem noch eine Affäre mit der Frau eines albanischen Drogenbosses begonnen, während dieser im Gefängnis saß. Als er davon erfuhr, soll er die Hinrichtung von Altan B. und Alban M. befohlen haben.


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Ob der grausame Doppelmord mit heutigen Ermittlungsmethoden tatsächlich gelöst werden kann, wird sich zeigen. Wie Büttner und Detscher deutlich machen, ist es nach wie vor äußerst schwierig, als Polizei an Informationen aus den Kreisen des organisierten Verbrechens zu kommen. Schließlich haben viele potenzielle Zeugen Angst, am Ende für ihr gebrochenes Schweigen ähnlich brutal bestraft zu werden wie mutmaßlich Altan B. und Alban M. vor 26 Jahren.

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