Essen.
Drastische Entscheidung des Alfried Krupp Krankenhauses in Essen.
Nach über 100 Jahren schließt das Krankenhaus in Essen-Rüttenscheid seine Frauenklinik und Geburtshilfe – und das beinahe mit sofortiger Wirkung!
Essen: Klinik schließt Kreißsaal – „Ein einschneidender Schritt“
Nur noch in diesem Monat werden Frauen im Alfried Krupp Krankenhaus entbinden können.
„Ein einschneidender Schritt. Ein Schritt, der uns alle sehr beschäftigt und schmerzt“, kommentiert Dr. med. Günther Flämig die endgültige Schließung zum 30. Juni 2022.
Der Geschäftsführer der Klinik begründet die Entscheidung mit „anhaltender, struktureller Einschränkungen im Personalbereich“.
Das steckt hinter der Schließung im Alfried Krupp Krankenhauses in Essen
Es mangele nicht nur an Fachärzten, sondern vor allem auch daran, erfahrene Hebammen an das Haus zu binden.
Zuletzt habe man mit Neueinstellungen und Kooperationen mit anderen Kliniken aus der Region versucht, die Versorgung aufrechtzuerhalten – doch vergeblich.
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Das ist die Stadt Essen:
- geht auf das vor 850 gegründete Frauenstift Essen zurück
- 582.760 Einwohner, neun Stadtbezirke und 50 Stadtteile, viertgrößte Stadt in NRW
- seit 1958 Sitz des neugegründeten Bistums Essen
- Wahrzeichen unter anderen: Zeche Zollverein, Villa Hügel, Grugapark Essen
- war 2010 Kulturhauptstadt Europas und 2017 Grüne Hauptstadt Europas
- Oberbürgermeister ist Thomas Kufen (CDU)
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Essens Oberbürgermeister Kufen schlägt Alarm
Die Stadt Essen bedauert die Entscheidung des Alfried Krupp Krankenhauses nach eigenen Angaben sehr. Nach Gesprächen mit den Verantwortlichen des Elisabeth Krankenhauses und der Uni-Klinik komme die Stadtspitze allerdings zu dem Schluss, dass die Geburtshilfe für alle Frauen in der Umgebung gesichert sei.
In Richtung Bund und Land NRW hat Oberbürgermeister Thomas Kufen jedoch eine klare Forderung: „Der medizinische Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe muss auf einen finanziell verlässlichen Sockel gestellt werden.“
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Thomas Kufen nimmt Karl Lauterbach in die Pflicht
Finanzielle Reformen seien dringend notwendig. „Das bisherige Vergütungssystem ist für Geburtshilfe- und auch für Kinderkliniken nicht ausreichend. Beide Fachrichtungen brauchen ein neues Vergütungssystem, sie müssen raus aus dem System der Fallpauschalen“, so Thomas Kufen.
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Essens Oberbürgermeister erwarte von der Bundesregierung, dass sie „die bereits vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im letzten Monat angekündigte Reform, [und mit ihr] eine bessere Bezahlung sowie bessere Arbeitsbedingungen, sowie eine gesicherte Infrastrukturfinanzierung zeitnah umsetzt.“