Stefan Romberg leitet seit sieben Jahren das Wirtshaus zur Heimlichen Liebe in Essen. Und jedes Jahr steht er wieder vor der schwierigen Aufgabe verlässliches Personal zu finden. Doch so schwer wie 2024 war es nach seinen Angaben noch nie.
Gegenüber DER WESTEN berichtete der Restaurant-Chef über unfassbare Geschichten. Reihenweise wurde der 45-Jährige von seinen neu angestellten Mitarbeitern im Stich gelassen, nur dank den treuen Festangestellten konnte die Bewirtung der Gäste gewährleistet werden. Doch eine geniale Idee könnte nun die Wende bringen – jetzt gibt es Neuigkeiten.
Essener Restaurant-Chef ließ nichts unversucht
Es war ein Teufelskreislauf für den Restaurant-Inhaber, der nichts unversucht ließ. In der Not habe sogar die Putzfrau zwischenzeitlich als Küchenhilfe aushelfen müssen. Auch eine Agentur wurde engagiert, um zuverlässiges Personal zu vermitteln. Auch er selbst habe sich den Kopf zerbrochen, wie er die Arbeit in seinem Wirtshaus zur Heimlichen Liebe für Bewerber attraktiver gestalten könnte. So müsste das Personal in den Wintermonaten nur vier Tage die Woche arbeiten kommen. Die Arbeitszeit ist an dem Tag dann natürlich etwas länger. Doch das sei noch nicht alles.
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„Vor zwei Jahren haben wir damit angefangen, dass wir jeden Sonntagabend einen Mitarbeiter noch für ein nettes Beisammensein mit Bierchen und Co. einladen. Ansonsten ist das A und O, dass du als Chef respektvoll mit deinen Leuten umgehst. Da macht ein Bitte und ein Danke ab und zu schon einen Unterschied.“
Während Stefan Romberg von seinen unglaublichen Erfahrungen, die natürlich auch wirtschaftliche Folgen haben können, gegenüber DER WESTEN berichtet, muss er selbst manchmal Schmunzeln. An manchen Tagen blieb ihm das Lachen sicherlich im Halse stecken, doch der Gastronom blickt nun wieder etwas hoffnungsvoller in die Zukunft. Denn nachdem er auf Facebook einen verzweifelten Beitrag mit seinen Erfahrungen der letzten zwölf Monate teilte, löste er etwas aus, womit er selbst nicht gerechnet hatte.
Licht am Ende des Tunnels
Die Kommentarleiste explodierte innerhalb kürzester Zeit und über Mundpropaganda landeten plötzlich viele aussichtsreiche Bewerbungen auf seinem Tisch. „Zum 1. August haben wir eine 17-Jährige, die eine Ausbildung als Köchin anfängt. Außerdem fangen zum 1. Juli und 1. August fangen Köche an. Ich konnte auch zehn neue Aushilfen einstellen“, freut sich der 45-Jährige. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass nicht wieder eine Person kurzfristig hinschmeißt.
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Damit sich die Personal-Situation jedoch langfristig in der Gastronomie verbessern könnte, müsse der Beruf laut Romberg allgemein attraktiver gestaltet werden. „Das Kernproblem sehe ich aber darin, dass man die Leute in der Gastronomie oft nicht gut bezahlt.“ Wer Überstunden in Kauf nimmt und arbeitet, wenn die meisten frei haben und ihre Freizeit genießen, der müsse auch dementsprechend entlohnt werden. Doch bis dahin sei es wohl noch ein weiter Weg.