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Essen: Deutschlandticket startet mit irren Szenen am Hauptbahnhof – und Spott aus Schweden

Unfassbare Bilder am Essener Hauptbahnhof zur Einführung des Deutschlandtickets. In Schweden schüttelten sie ungläubig mit dem Kopf.

© IMAGO/aal.photo & Justin Brosch

Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Schon am Montag (1. Mai) hat das Deutschlandticket bei der Deutschen Bahn für reichlich Chaos gesorgt (mehr hier). Am Dienstag brauchten auch ÖPNV-Kunden in Essen starke Nerven. Wer bis zum ersten Werktag nach Einführung des bundesweit geltenden Abotickets mit dem Kauf gewartet hatte, dürfte sich mächtig geärgert haben.

Denn die Nachfrage vor den VRR-Kundencentern am Hauptbahnhof und auch an der Kettwiger Straße in Essen war enorm. Schon am Morgen bildeten sich hier extrem lange Schlangen. Kunden mussten stundenlang warten, bis sie an der Reihe waren.

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Essen: Irre Wartezeit für Deutschlandticket

Nach Angaben der „WAZ“ reichte die Warteschlange von der Kettwiger Straße bis zum Handelshof. Kunden berichteten von drei bis vier Stunden Wartezeit, um endlich an der Reihe zu sein. Der Verkehrsverbund hatte offenbar nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen ihr Deutschlandticket erst auf den letzten Drücker kaufen sollten.

„Ich stehe hier, weil ich bis jetzt dachte, dass man das 49-Euro-Ticket auch am Automaten kaufen könne“, sagt eine Frau der Zeitung. Das sollte sich als Trugschluss herausstellen. Andere gaben an, dass sie es bislang einfach noch nicht geschafft oder vergessen hatten, sich darum zu kümmern. Zwar ist das Ticket auch über die Apps der Deutschen Bahn oder der Verkehrsverbünde zu bekommen. Doch zumindest bei der Deutschen Bahn war das Ticketsystem zuletzt überlastet. Den ein oder anderen dürfte es wohl auch deshalb an den Schalter gezogen haben. Darüber hinaus vertrauen viele Kunden offenbar auch eher einer Chipkarte, die es an den Schaltern der Verkehrsverbünde gibt, als dem Ticket in der App.

Am Hauptbahnhof in Essen standen sich Deutschlandticket-Kunden die Beine in den Bauch. Foto: Justin Brosch

Deutschlandticket-Chaos sorgt für Häme in Schweden

Die Einführung des bundesweiten Nahverkehrs-Tickets als Beitrag zur Verkehrswende wird auch international intensiv beobachtet. Wegen der Szenen am Essener Hauptbahnhof kratzen sich nun viele am Kopf. So wundern sich Schweden in sozialen Medien darüber, warum die Kunden für ein digitales Angebot Schlange stehen statt bequem per App zu bestellen. Das Fazit eines Schweden: „In Deutschland sind die Menschen nicht digital.“


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Ein anderer gibt jedoch zu Bedenken, dass es sich für manchen vielleicht sicherer anfühlt, ein Stück Papier oder eine Plastikkarte in der Brieftasche zu haben. Für sie sind die Bilder vom Essener Hauptbahnhof ein Beleg dafür, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern bei der Digitalisierung weit hinterherhinkt.