Monatelang hauten die Mitglieder von Democrats Abroad mächtig auf die Werbetrommel für Kamala Harris. Ganz vorne mit dabei: Aileen Dinin aus Essen. Die Amerikanerin ist die Vorsitzende der Demokratischen Partei in NRW und blickte kurz vor der US-Wahl, sowie ihre Mitstreiterinnen, optimistisch auf den Ausgang (hier mehr dazu).
Als am Mittwoch (6. November) jedoch bereits fest stand, dass Donald Trump erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, saß der Schock tief. DER WESTEN hat die Amerikanerin kurz danach in Essen getroffen. Aileen Dinin fiel es schwer, die richtigen Worte nach dieser vernichtenden Niederlage von Kamala Harris zu finden. Doch eine Hoffnung hat sie noch.
+++ Kamala Harris‘ Wahl-Fiasko ist eine Schmach für Frauen – ein Kommentar +++
Amerikanerin in Essen blickt auf niederschmetternden Trump-Sieg
226 zu 301 – so lautete das vernichtende Ergebnis aus Sicht von Kamala Harris und allen Demokraten. Die nötige Mehrheit der Wahlleute von 270 hatte Donald Trump bereits wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale erreicht. Damit ist es die zweite Amtszeit für den 78-jährigen Republikaner nach einer kurzen Unterbrechung. Dieser eindeutige Sieg war für Anhänger von Harris ein Schlag ins Gesicht, zumal die Umfragen vorab ein Kopf-an-Kopf-Rennen prognostizierten.
„Ehrlich gesagt kann ich mir das nicht richtig erklären. Es kann sein, dass es mehr von diesen ‚heimlichen‘ Trump-Wählern gibt, als wir erwartet haben“, lautet ein erster Erklärungsversuch von Aileen Dinin gegenüber DER WESTEN. Seit zehn Jahren lebt die gebürtige Amerikanerin in Essen, viele ihrer Freunde und Familienangehörige leben nach wie vor in den USA. Alle hätten auf Harris gesetzt und insbesondere auf die Frauen befürchtet sie schwierige Zeiten zukommen – auch wenn Trump sich selbst als „Beschützer der Frauen“ benannt hätte.
Amerikanerin hofft auf Protest-Welle
„Das ist lächerlich. Er wurde für sexuelle Angriffe von unserem Rechtssystem bereits verurteilt. Für die Frauen in den USA ist es nicht gut.“ Nun gelte es sich zu sammeln und natürlich auch auf Fehlersuche zu gehen. Womöglich habe Trump es einfach besser verstanden, den „Medien-Zirkus“ in den USA für sich zu nutzen. Harris dagegen habe am Ende die Zeit gefehlt, nachdem sie so kurzfristig erst als Präsidentschaftskandidatin eingesetzt wurde.
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„Ich habe die kleine Hoffnung, dass es das letzte Mal ist, dass wir so einen Wahlkampf haben. Ich hoffe, dass die Leute es in Zukunft ernst nehmen und verstehen, welches Privileg es ist, zu wählen. 2016 war für die Leute sehr ernüchternd und diese Erkenntnis erhoffe ich mir auch dieses Mal. Außerdem erwarte ich, dass wir erneut auf die Straße gehen, um ein Gegenrennen zu starten“, zeigt sich die Amerikanerin kämpferisch.