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Essen, Dortmund, Duisburg und Co: Nach Gas-Boykott gegen Russland! So viel wird tatsächlich geheizt

Essen, Dortmund, Duisburg und Co: Nach Gas-Boykott gegen Russland! So viel wird tatsächlich geheizt

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Inflation: Was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Essen, Dortmund, Duisburg und Co: Nach Gas-Boykott gegen Russland! So viel wird tatsächlich geheizt

Inflation: Was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Die Inflation steigt auf Rekordwerte. Doch was ist Inflation und was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Nun heißt es: warm anziehen in Essen, Dortmund, Duisburg und anderen Städten im Ruhrgebiet!

Der Frühling ist da und es wird immer wärmer in Essen, Dortmund, Duisburg und weiteren Ruhrpott-Orten. Manche kommen da gleich ins URlaubs-Feeling. Doch sowohl die hohe Inflation als auch der Ukraine-Krieg sorgen für eine massive Erhöhung der Gaspreise. Im Jahresverlauf werden also saftige Nachzahlungen für Privathaushalte eintrudeln.

Immer wieder wird die politische Forderung laut, weniger zu heizen – auch, um Russland so den Geldhahn zudrehen zu können. So würde der Krieg für die Russen immer schwerer zu finanzieren. Wie aber sieht es in der Realität aus? Ist im März 2022 tatsächlich weniger Gas verbraucht worden als noch im Vorjahr? Lässt sich das schon an konkreten Zahlen in Essen, Dortmund, Duisburg und anderen Ruhrgebietsstädten ablesen? DER WESTEN hat nachgehakt!

Essen, Dortmund, Duisburg und Co: Nach Aufruf zu Russland-Boykott! So viel Gas hat das Ruhrgebiet verheizt

Die Stadtwerke Essen teilen mit, dass der Erdgasverbrauch in den jeweiligen Monaten mit Blick auf die Vorjahre aus verschiedenen Gründen schwanke. Ein Sprecher zu DER WESTEN: „So ist die Durchschnittstemperatur im März mit Blick auf die Vorjahre ganz entscheidend. Auch die Tagestemperaturverläufe nehmen Einfluss – habe ich sehr kalte Nächte, aber sonnige Tagesverläufe, bei denen die Heizung durch die Sonneneinstrahlung unterstützt wird oder ist generell ein nasskaltes Wetter, bei der die Heizung höher gedreht wird? Ebenso nimmt die Anzahl der Wochenenden Einfluss.“

Im März 2022 sei rund 30 Prozent weniger Erdgas in Essen verbraucht worden als im Jahr 2018. Der Sprecher erklärt: „Der März 2018 war im Monatsdurchschnitt deutlich kälter als der März 2022. Der Minderverbrauch in 2022 kann daher weitestgehend den deutlich höheren Durchschnittstemperaturen in diesem März zugeschrieben werden. Die unterschiedlichen Absatzmengen sind somit in erster Linie von den unterschiedlichen Temperaturverläufen geprägt. Sehr heizintensive Monate sind der Januar und der Februar.“

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So entsteht der hohe Gaspreis:

  • für Privathaushalte berechnet sich der monatliche Gaspreis aus den Beschaffungskosten, den Netzentgelten und den Steuern
  • Laut Monitoringbericht 2020 von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt kassiert der Gasversorger knapp die Hälfte des Gaspreises, den restlichen Anteil teilen sich Staat (Steuern) und Netzbetreiber (Entgelte, Kosten für Messungen)
  • der Staat kassiert eine feste Steuer in Höhe von 0,55 Cent pro KWh, dazu noch die Konzessionsabgabe für die Kommunen und 19 Prozent Mehrwertsteuer
  • die Netzentgelte werden vom Betreiber erhoben, variieren stark je nach Standort und können sich um bis zu 600 Prozent voneinander unterscheiden
  • Beschaffungskosten sind abhängig von der Nachfrage auf dem Weltmarkt, Wetter und geopolitischen Krisen

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Essen, Dortmund, Duisburg und Co: Warmer März 2022 sorgt für weniger Verbrauch als in Vorjahren

Dass der März 2022 wärmer war als 2021 und deshalb weniger Gas verbraucht wurde, betont auch eine Sprecherin der Stadtwerke Dortmund: „Der Gasverbrauch im Segment der Privatkunden hat sich im März 2022 im Vergleich zu März 2021 reduziert. Allerdings können die Gründe dafür vielfältig sein. Ein Aspekt war sicherlich, dass der März in diesem Jahr deutlich wärmer als im Vorjahr war.“

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Ähnlich sieht die Situation in Duisburg, Bochum und Oberhausen aus. Ein Konzernsprecher der Netze Duisburg GmbH zu DER WESTEN: „In unserem Netz sind im März 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat 52.777 Megawattstunden weniger Gas verbraucht worden. Eine Unterscheidung zwischen Privat- und Industriekunden ist nicht möglich. Daher lässt sich anhand dieser bloßen Verbrauchszahl im Gesamtnetz nicht erkennen, ob Privathaushalte anders als im Vorjahr mit ihrem Gasverbrauch umgegangen sind. Vielmehr sind hierzu viele weitere Faktoren zu berücksichtigen. Dazu gehören zum Beispiel die Außentemperaturen im Untersuchungszeitraum.“

Essen, Dortmund, Duisburg und Co: Hoffen auf milden Winter 2022

Ein Sprecher der Emscher Lippe Energie (ELE), die die Gasversorgung in Gelsenkirchen gewährleistet, schlägt in die gleiche Kerbe. Peter Efing zu DER WESTEN: „Insgesamt war der März 2021 relativ kalt und im März 2022 gab es einige sehr schöne Tage, so dass allein deshalb schon davon auszugehen ist, dass der private Gasverbrauch geringer war. Was wir sagen können ist, dass die Temperaturwerte im März 2022 etwas über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegen, so dass der Verbrauch pro Haushalt etwas unter dem Durchschnitt liegen dürfte.“

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Es bleibt zu hoffen, dass das Wetter im nächsten Winter nicht vielleicht doch etwas wärmer wird – damit ein geringerer Verbrauch nötig ist und die Abhängigkeit von russischem Gas kleiner wird…

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