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Essen und Dortmund: Wegen Energie-Krise! Droht Obdachlosen jetzt dieses schreckliche Schicksal?

In Essen und Dortmund stehen Obdachlosenheime vor einer existenziellen Krise. Obdachlose müssen deshalb besonders zittern.

Essen und Dortmund Obdachloser auf Straße Symbolbild
© IMAGO / Michael Gstettenbauer

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Soziale Schieflage in Essen und Dortmund droht!

Wie der Paritätische Wohlfahrtsverband alarmiert, befinden sich zurzeit viele soziale Einrichtungen in einer prekären Lage. Grund sind Inflation und gestiegene Energiekosten. So könnten vor allem Obdachlosenheime in Essen und Dortmund demnächst massive Probleme bekommen, denn es winken heftige Nachzahlungen.

Essen und Dortmund: Obdachlosenheime gefährdet

Viele soziale Verbände befürchten sogar, dass die Einrichtungen geschlossen werden müssen. Und das alles nur, weil sie die Heizkosten nicht mehr zahlen können. Das hat die Umfrage „Soziale Infrastruktur vor dem Aus?“ des Paritätischen Gesamtverbandes ergeben. „Dass sich innerhalb von nur gut drei Wochen über 1300 Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet an der Umfrage beteiligt haben, ist ein Alarmsignal“, stellt der Verband mit Schrecken fest. „Für soziale Einrichtungen stellen die aktuellen Preissteigerungen ein existenzielles Risiko dar.“

Zwei Drittel der Befragten befürchten anderthalb bis zweifach erhöhte Abschlagzahlungen für Strom. Bei Heizkosten gehen mehr als ein Viertel von einer mindestens drei Mal so hohen Summe aus wie bisher. Schon im Oktober standen bei 28 Prozent hohe Abschlagszahlungen an, den Rest ereile sie gleich zu Beginn des neuen Jahres. Dazu kommen noch die gestiegenen Sachkosten für Lebensmittel, Sprit und Co. Die Hälfte aller Befragten gehen davon aus, dass sie es unter diesen Bedingungen nur noch ein Jahr schaffen werden. Etwa 90 Prozent hat Angst vor einer drohenden Schließung.

Gemeinnützige Organisationen „besonders verwundbar“

„Mit den sinkenden Temperaturen geht es für viele soziale Einrichtungen diesen Winter um das Überleben“, stellt der Paritätische Gesamtverband fest. Da gemeinnützige Organisationen nur wenig erwirtschaften und diesen Gewinn gleich wieder in gemeinnützige Zwecke reinvestieren müssen, können sie nur geringe Rücklagen aufbauen. Das macht sie „besonders verwundbar“ in Krisenzeiten wie diesen.

Andererseits werden sie aber auch „besonders gebraucht“, wie der Verband klarstellt. Sie sind wichtig für hilfebedürftige Menschen und die soziale Infrastruktur. Wenn ein Obdachlosenheim schließt, müssen die darin lebenden Menschen auf der Straße frieren. Wenn ein Pflegeheim oder eine Kindertagesstätte dicht macht, hat das ebenfalls schwerwiegende Folgen für die Menschen und sogar Auswirkungen auf weitere Wirtschaftsbereiche.

„Es gilt deshalb zu verhindern, dass gerade die besonders bürgernahen und gemeinnützigen Einrichtungen und Dienste als erste der Krise zum Opfer fallen.“ Darum fordert der Verband Bund und Länder zur finanziellen Unterstützung der gemeinnützigen Organisationen auf. Eine Gas- oder Strompreisbremse würde nicht ausreichen, um Angebote für Bedürftige zu sichern.

Essen und Dortmund: Städte geben Entwarnung

Wie eine Sprecherin der Stadt Essen gegenüber DER WESTEN bestätigte, sei man bereits in Gesprächen mit den Trägern unterschiedlicher Einrichtungen. Allerdings zeige sich dabei ein „sehr unterschiedliches Lagebild“, da diese jeweils verschiedene Energieträger nutze und sich auch die vertraglichen Konditionen sehr voneinander unterscheiden würden. „Die Schließung von Obdachloseneinrichtungen in der Stadt Essen ist derzeit nicht zu erwarten“, beruhigt die Pressesprecherin allerdings.


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„Auch in Dortmund sind Problemanzeigen einzelner Träger eingegangen“, lässt eine Sprecherin der Stadt verlauten. Dennoch stünden auch hier keine Schließungen bevor. Zusätzlich zu den auseinander gehenden Energieversorgern und Vertragsmodalitäten käme es aber auch auf die Finanzierungsgrundlage der Einrichtungen an. Auf welcher Basis sie gefördert werden, habe Einfluss auf ihre finanziellen Möglichkeiten.