Es herrscht traurige Gewissheit in Essen. Der kleine Junge, der am Dienstag (20. Juni) aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses an der Max-Reger-Straße im Südviertel gefallen ist, ist seinen schweren Verletzungen erlegen. Wie die Polizei Essen gegenüber DER WESTEN bestätigte, ist das einjährige Kind an den Folgen des Sturzes aus größer Höhe (Flurfenster zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoss) gestorben.
Kurz nach dem dramatischen Rettungseinsatz im Südviertel war am gleichen Tag ein kleines Mädchen aus dem Dachgeschossfenster eines Gebäudes an der Vogelheimer Straße in die Tiefe gefallen. Es schwebt nach Informationen der Polizei Essen weiterhin potentiell in Lebensgefahr.
Essen: Junge stirbt nach Fenstersturz – beunruhigende Ereignisse
Der dramatische Dienstag Mitte Juni war leider kein Einzelfall. So ist Anfang des Monats ein Vierjähriger aus einem Fenster im Stadtteil Holsterhausen gefallen (mehr hier). In Kray war es ein anderthalbjähriges Kind, das in die Tiefe gestürzt war. Die besorgniserregende Häufung der Ereignisse, rief das Jugendamt der Stadt Essen auf den Plan.
„In allen vier Fällen haben sich die Kinder ohne, dass es die Eltern bemerkt haben, an ein geöffnetes Fenster begeben und sind dort hinausgestürzt“, teilte Silke Lenz der „WAZ“ mit. Nach Angaben der Stadtsprecherin hätten Mitarbeiter des Jugendamts neben der Ursachenforschung auch seelsorgerischen Beistand angeboten. Genau wie die Stadt geht die Polizei bislang von tragischen Unfällen aus.
Experten warnen Eltern
Insbesondere im Frühjahr und Sommer kommt immer wieder zu dramatischen Ereignissen wie denen in Essen. Denn wegen höherer Temperaturen lassen viele Menschen ihre Fenster häufiger länger geöffnet. Lassen Eltern die geöffneten Fenster aus dem Auge, ist das für Kinder besonders gefährlich. Denn sie ihnen fehlt es in jungen Jahren noch am Gefahrenbewusstsein, warnen Experten.
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Außerdem ist der Kopf von Kindern im Verhältnis zum Gesamtkörpergewicht relativ groß. Lehnen sich Kinder zu weit aus dem Fenster, ist das Risiko des Gleichgewichtsverlust deutlich größer als bei Erwachsenen. Experten warnen deshalb davor, insbesondere Kleinkinder nicht unbeaufsichtigt in Räumen mit geöffneten Fenstern zurückzulassen.