Pöbeleien, Massenschlägereien und sexuelle Belästigungen. In den letzten Jahren sind Freibäder in Deutschland immer wieder negativ in die Schlagzeilen geraten. Auch in Essen gab es häufig Probleme.
Höhepunkt der Exzesse war die Schlägerei im Grugabad im Sommer 2022. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen sprach seinerzeit von einer „Zumutung für alle“ (mehr dazu hier >>>). Die Stadt reagierte darauf mit deutlich mehr Sicherheitspersonal. Seitdem patrouillieren Mitarbeiter einer externen Security-Firma in den Essener Freibädern. Zur Saison 2024 kommt eine neue Knallhart-Regeln hinzu.
Essen: Freibad nur noch mit Ausweis
So führt die Stadt Essen ab dem 1. Juni eine Ausweispflicht im Grugabad, dem Schwimmzentrum Kettwig und Bad und Sport Oststadt ein. Badegäste ab 14 Jahren erhalten dann nur noch Zutritt, wenn sie am Eingang eines der folgenden Dokumente vorlegen können:
- Personalausweis
- Führerschein
- Reisepass
- Schwerbehindertenausweis
- Schülerausweis
Welche Effekte sich die Stadt davon verspricht, kannst du hier nachlesen >>>
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Die Idee ist nicht neu. In Berlin ist Regelung bei den Sommerbädern sowie im Strandbad Wannsee bereits etabliert. Doch warum führt die Stadt Essen die neue Regelung ausgerechnet jetzt ein? Gab es Hinweise für neue Krawalle?
So begründet die Stadt die Regelung
Auf Nachfrage von DER WESTEN verneint dies eine Stadtsprecherin: „Es gab aktuell keine Anlässe, auf die wir damit reagieren. Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, um die Sicherheit in den städtischen Freibädern zu erhöhen.“
So viele Gäste haben die Freibäder in Essen 2023 besucht:
- Grugabad: 134.000
- Kettwig: 65.000
- Oststadt: 49.000
Die Aufstockung des Sicherheitspersonals habe in der jüngsten Vergangenheit Wirkung gezeigt. Die Ausweispflicht sei auch schon letztes Jahr diskutiert worden. „Allerdings war die Saison damals schon zu weit fortgeschritten. Deshalb wird die Pflicht nun umgesetzt“, erklärt die Stadtsprecherin.
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Ob es wegen der Ausweiskontrolle zu längeren Wartezeiten am Eingang kommen, sei schwer abzuschätzen. Insbesondere an wärmeren Tagen könnte es aber zu Verzögerungen kommen, so die Stadtsprecherin. Schließlich müssen neben den QR-Codes bei den Online-Tickets nun auch die Ausweise geprüft werden. Außerdem werden die Personalkosten wegen des zusätzlichen Aufwands steigen. Die Stadt Essen rechnet mit Mehrkosten von 150.000 Euro in der gesamten Saison. Die Eintrittspreise bleiben allerdings vorerst stabil. So kostet der Eintritt im Grugabad für Vollzahler weiterhin 4 Euro (ermäßigt: 2,5 Euro).