Gaspreis-Kunden aus Essen und Umgebung sollten im Moment höllisch aufpassen. Denn jetzt könnten für sie nicht nur die steigenden Preise zum teuren Problem werden, sondern auch eine fiese Betrugsmasche. Und die hat es in sich!
Die Meldungen von Personen aus dem Ruhrgebiet, die bereits zum Opfer von waschechten Betrügern wurden, mehren sich aktuell. Doch wie genau wollen die Unbekannten an dein Geld kommen? Und wie sollten sich Kunden in solchen Fällen verhalten? Wir haben bei den Stadtwerken Essen nachgefragt.
Ruhrgebiet: Vorsicht bei diesem Anruf
Erneut hat sich jetzt eine Anwohnerin aus Castrop-Rauxel im Netz gemeldet, auf die es offenbar Kriminelle abgesehen hatten. „Hallo, ich hatte gerade einen Anruf von den Stadtwerken. Die Dame teilte mir mit, dass ja die Preisdeckelung käme, und damit sie mir das zugute kommen lassen könnte, bräuchte sie meine Kundennummer und die Zählerstände“, meldet sich die Frau in einer Facebook-Gruppe zu Wort.
Doch anstatt ihre sensiblen Daten am Telefon preiszugeben, wurde die Stadtwerke-Kundin stutzig: „Ich sagte der Dame, dass sie diese doch haben müsste, daraufhin meinte sie , dass sie doch nicht einfach an unsere Daten gehen könne. Ich sagte ihr , dass mir dies nicht geheuer wäre, und ich ihr diese nicht gebe.“ Zum Glück! Denn als die Dame kurze Zeit später bei den Stadtwerken nachhakt, bekommt sie dort die Bestätigung für ihren schlimmen Verdacht.
„Ich habe dann bei den Stadtwerken angerufen, die nette Dame meinte, dass diese Phishing-Anrufe im Moment ganz extrem wären“, resümiert sie die erhaltenen Infos und erklärt weiter: „Wenn sie deine Daten haben, kündigen sie mit diesen deinen Vertrag und machen einen neuen in ihrem Unternehmen.“ Aber auch wenn viele mittlerweile über Phishing-Maschen Bescheid wissen, kommt es leider immer wieder zu Fällen, bei denen die Täter Erfolg haben.
Kundin mit großer Warnung: „Aufpassen“
Gerade ältere Anwohner im Ruhrgebiet seien den fiesen Betrügern bereits in die Falle getappt. Selbst Kontoverbindungen hätten so bereits via Telefon in die Hände von Unbekannten gefunden.
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In Essen seien den Stadtwerken bislang noch keine Fälle von Phishing-Anrufen gemeldet worden. Doch was nicht ist, könnte noch werden, denn in einer benachbarten Ruhrgebietsstadt sind die Betrüger ja bereits auf dem Vormarsch. Wie ein Mitarbeiter jetzt auf Nachfrage von DER WESTEN mitteilt, sei Kunden dazu geraten, generell keine sensiblen Daten am Telefon weiterzugeben. „Geraten Zählernummern und Zählerstände in die Hände unbefugter Dritter, können diese die Belieferung der Anschlussstelle durch einen anderen Strom- bzw. Gasversorger einleiten (sog. Lieferantenwechsel).“
Grundsätzlich sollten bei allen die Alarmglocken schrillen, wenn sie am Telefon angebliche Stadtwerke-Mitarbeiter nach Kunden- oder Zählerdaten fragen. „Uns liegen alle Daten unserer Kunden vor, deshalb fragen wir in Gesprächen keine internen Daten ab. Wir melden uns telefonisch höchstens dann, wenn ein Kunde mit einer Frage auf uns zukommt und wir uns konkret zu seiner Frage zurückmelden bzw. uns ein Kunde um Rückruf bittet.“ Doch bereits vorm Abheben sollten Kunden Obacht walten lassen. Denn eine anonyme Nummer könnte bereits ein erster Hinweis für einen Phishing-Anruf sein. Zudem sollten sich Kunden bei Telefongesprächen unbedingt den Namen des Anrufenden und der Firma geben lassen.
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Doch sind Kunden einmal in die Falle getappt, könnte das zum großen Problem werden: „Sollte das passieren, ist das für Kunden, die auf einen solchen Betrug hereingefallen sind, problematisch. Denn wir können nicht garantieren, dass solche Kunden wieder auf die alten Vertragskonditionen zurückgebucht werden können.“ In solchen Fällen sollten sich Verbraucher unbedingt Hilfe bei Rechtsexperten suchen. Doch Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht – das findet auch die Stadtwerke-Kundin aus Castrop-Rauxel: „Aufpassen, Leute.“