Großeinsatz der Polizei am Montagabend (22. April) in Essen! Offenkundig ist es zu einer brisanten Situation gekommen, die einen Beamten schließlich dazu veranlasste, von der Schusswaffe Gebrauch zu machen.
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Nach ersten Informationen ist ein 26-jähriger Mann im Essener Stadtteil Horst durch einen Schuss aus der Dienstwaffe eines Polizisten verletzt worden.
Essen: Mann bei Polizei-Einsatz angeschossen
Am späten Abend lagen noch keine umfassenden Informationen zu dem Zwischenfall vor. Dieser hat sich um ca. 19.20 Uhr in einem Haus an der Ecke Dahlhauser Straße/Horster Straße im Stadtteil Horst im Osten des Essener Stadtgebietes zugetragen.
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Neben mehreren Streifenwagen eilten auch ein Rettungswagen und ein Notarzt herbei. Der verletzte Mann wurde in ein Krankenhaus transportiert. Auf Fotos unseres Reporters ist zu sehen, dass er bei Bewusstsein war, aber eine blutige Verletzung hatte, als er auf der Trage in den Rettungswagen geschoben wurde.
Angreifer hatte laut Polizei spitzen Gegenstand in der Hand
Die Polizei hatte nach eigenen Angaben gegen 19.20 Uhr einen Notruf erhalten. Der Anrufer berichtete, er habe in einem Haus einen gestohlenen Motoroller entdeckt, der ihm gehöre. Die Polizei fuhr zum Ort des Geschehens. Beamte fanden dort tatsächlich das besagte Zweirad. Nach Informationen von DER WESTEN sollen sie plötzlich merkwürdige Geräusche aus den oberen Etagen des Hauses gehört haben. Daraufhin durchsuchten sie das Gebäude und stießen auf dem Dachboden plötzlich auf einen Mann. Dieser habe, so die Polizei, einen spitzen Gegenstand in der Hand gehabt. „Dabei soll er suizidale Gedanken geäußert haben“, erklärte die Polizei Bochum am Tag nach dem Zwischenfall.
Ein Polizist habe zunächst versucht, den Mann mit dem Taser außer Gefecht zu setzen. Als dies keine Wirkung gezeigt habe, setzten die Beamten eine Schusswaffe ein. Drei Schüsse trafen den 26-Jährigen Mann in die Beine und das Gesäß. Die Verletzungen seien nicht lebensgefährlich, so die Polizei.
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Wie üblich bei Schussabgaben durch Polizisten übernimmt aus Neutralitätsgründen nicht die eigene Behörde die weiteren Ermittlungen, sondern in diesem Fall das Bochumer Präsidium. In diesem Zusammenhang geht es auch um die Frage, ob die Schussabgabe in der Situation notwendig war.
Im Zuge der Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass der Essener in zwei Fällen mit offenen Haftbefehlen gesucht wurde. Die gemeinsamen Ermittlungen der Polizei Bochum und der Staatsanwaltschaft Essen dauern an.
>>Anmerkung der Redaktion<<
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.