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Essener Verein hilft Hunden in Not – was Tierfreunde hier leisten, rührt zu Tränen

Pro Vita Animale e. V. kümmert sich um Hunde in der Not. Dabei geschieht alles auf ehrenamtlicher Basis. Wir stellen den Verein aus Essen vor.

© Pro Vita Animale / DER WESTEN/Charmaine Fischer

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Fröhliches Bellen empfängt die Besucher auf dem Gelände des Vereins „Pro Vita Animale“. Am Eingang springen Poka und Pika ganz aufgeregt hin und her. Die zwei Vierbeiner befinden sich seit gut zwei Wochen in der Hundeauffangstation am Bonifaciusring 1 in Essen-Kray. Hier herrscht an diesem Sonntag im Juni reges Treiben – so wie eigentlich fast jeden Tag bei insgesamt 26 ehrenamtlichen Helfern, die sich liebevoll um aktuell zehn Hunde kümmern.

Beim Besuch von DER WESTEN ist ein Pärchen zu Gast. Es hat Interesse an Hündin Poka. Doch wer bei Pro Vita Animale ein Tier adoptieren möchte, der muss sich an einige Regeln halten. Das Wohlergehen der Hunde steht an erster Stelle, wie Loredana Coronato betont. „Wir möchten einfach, dass die Hunde in gute Hände kommen und wollen die potenziellen Besitzer intensiv kennenlernen. Deswegen gehen wir mit den Leuten beispielsweise spazieren. Außerdem gibt es bei ihnen zu Hause Vorkontrollen, wir lassen uns regelmäßig Fotos schicken und kontrollieren auch nach.“

Bei Pro Vita Animale geht es nur mit Ehrenamt

Das alles wird vertraglich festgelegt. Immerhin wolle man nicht, dass die Hunde „nach drei bis vier Monaten im Internet verschenkt oder verkauft werden“. Wenn dem Besitzer aus gesundheitlichen oder privaten Gründen eine Hundehaltung nicht mehr möglich ist, gehen die Hunde zurück an Pro Vita Animale. Das alles ist vertraglich festgelegt. „Die Leute schätzen unsere Sorgsamkeit aber auch“, erklärt Coronato. Sie ist eine der 26 Ehrenamtler, opfert fast ihre komplette Freizeit für den Verein.

Die Ehrenamtlichen von Pro Vita Animale e. V. helfen Hunden in der Not. Foto: Pro Vita Animale e. V.

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Generell geschieht bei Pro Vita Animale alles auf ehrenamtlicher Basis. Die Tierfreunde jeden Alters gehen ganz normalen Jobs nach, ob Voll- oder Teilzeit. In der Zeit von circa 8 bis 20 Uhr sind täglich meist drei bis vier Ehrenamtliche da, die sich um die Hunde kümmern. „Und die müssen dann alles abdecken – von der Fütterung bis zu den Tierarztfahrten“, erklärt Coronato. Aber auch das Saubermachen zählt zu ihren Aufgaben. Die Zwinger müssen gereinigt und die Böden desinfiziert werden. Die Hunde werden auf Zecken und Bisswunden kontrolliert. Dann folgt das Spazierengehen.

Hunde mit traurigen Schicksalen

Spaziergänge finden natürlich auch am Wochenende statt. Am Samstag und Sonntag haben die meisten Ehrenamtlichen Zeit. Deswegen öffnet Pro Vita Animale an diesen Tagen auch für Besucher seine Pforten. Unter anderem können dann Interessenten ihren Hunden in spe einen Besuch abstattet – so wie das Pärchen, welches Poka gerne bei sich aufnehmen möchte. Die Geschwister Poka und Pika stammen, wie die meisten der dort lebenden Hunde, aus Rumänien. Die zwei sind ein echtes Power-Duo, könnten den ganzen Tag toben, spielen und sich streicheln lassen.

„Bei den beiden machen wir uns gar keine Sorgen, dass sie ein neues Zuhause finden werden“, sagt Coronato, während sie gerade mit den beiden Hunden herumtollt. Doch nicht alle Hunde sind so pflegeleicht wie Poka und Pika. Zahlreiche der Vierbeiner haben ein schweres Schicksal hinter sich, lebten in Rumänien entweder auf der Straße oder in einer Tötungsstation. So zum Beispiel Hunde-Oma Heather. Eine Gesichtshälfte der Hündin war komplett zerfleischt. Mutmaßlich wurde sie auf der Straße von anderen Hunden angefallen.

Hunde-Oma Heather musste operiert werden. Jetzt ist sie auf dem Weg der Besserung. Foto: DER WESTEN / Charmaine Fischer

Hunde-Patenschaft möglich

Sie kam als absoluter Notfall zu Pro Vita Animale. Heathers OP kostete den Verein 1.200 Euro. Geld, welches der Verein nur dank Spenden aufbringen konnte. So können Tierfreunde zum Beispiel eine Patenschaft für einen Hund übernehmen. Welcher Beitrag monatlich gezahlt wird, kann jeder individuell entscheiden. „Jeder Euro zählt“, betont Coronato. Wer den Beitrag irgendwann nicht mehr zahlen kann, kann die Patenschaft ganz unkompliziert beenden. Aber auch einmalige Geldspenden sind möglich. Außerdem sind Sach – und Futterspenden immer gerne gesehen. „Wir sind den Menschen unfassbar dankbar, wenn sie ihr hart erarbeitetes Geld an uns weiterleiten und wir Gutes damit tun können.“

Und Gutes tun die 26 Ehrenamtlichen von Pro Vita Animale mit ihrer Arbeit wirklich – doch wieso nehmen sie das alles auf sich? Coronato antwortet im Namen der Gruppe: „Wir wollen einfach, dass es den Tieren gut geht. Es ist einfach Überzeugung und Liebe zum Tier. Entweder man ist mit dem Herzen dabei oder gar nicht. Man darf sich auch nicht zu schade sein, den Putzlappen zu schwingen, auch das gehört dazu. Und wenn die Hunde dann in das eigene Zuhause einziehen und wir regelmäßig Updates bekommen, dann kann man sagen: ‚Dank uns hat der Hund so ein gutes Leben‘.“


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So kannst du helfen

Wer den Verein unterstützen möchte, kann dies mit einem Geldbetrag an das Spendenkonto der Sparkasse, IBAN DE47 3605 0105 0003 2112 99, BIC Swift: SPESDE3EXXX oder per Paypal an „Pro Vita Animale e.V.“ tun. Wer eine Hunde-Patenschaft eingehen möchte, der findet das Formular dazu auf der Webseite von Pro Vita Animale e. V. Dort informiert der Verein auch darüber, welche Sachspenden aktuell am ehesten gebraucht werden. Außerdem freut sich der Verein jederzeit über weitere ehrenamtliche Helfer.