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Essen: Trauriger Anblick – jetzt ist es nicht mehr zu übersehen

Bei einem Gang durch Essen kam unsere Reporterin kaum mehr aus dem Staunen heraus. Immer wieder bot sich ihr der gleiche Anblick.

Die Innenstadt in Essen. Immer mehr Läden machen hier zu.
© IMAGO/Gottfried Czepluch

Das ist die Stadt Essen

Diese Aspekte machen Essen zu einer vielseitigen Stadt mit einer interessanten Geschichte, wirtschaftlicher Bedeutung, sportlichen Erfolgen und Freizeitmöglichkeiten.

Die Essener Innenstadt ist das Herzstück der Stadt. Täglich trifft man hier auf Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause sind, spazieren gehen oder ihre Einkäufe erledigen. Besonders in puncto Shopping hat das Zentrum der Stadt einiges zu bieten. Einkaufszentren wie der Limbecker Platz oder die Rathaus Galerie bieten den Essenern gleich mehrere Einkaufsmöglichkeiten jeweils in einem Gebäude.

Als unsere Reporterin den Limbecker Platz in Richtung Zentrum verlässt und hier die Straßen entlang geht, begegnet ihr immer wieder ein Anblick, der Düsteres erahnen lässt. Was geht hier vor sich?

Essener Innenstadt immer leerer

Nach nur wenigen Metern auf der Limbeckerstraße schon der erste Aufsteller vor einem Laden, der „50 % AUF ALLES“ bewirbt. Ein Blick auf den Eingang verrät, dass „Trendy“ hier schließt. Auf Nachfrage beim Besitzer Abdurrahim Sengül heißt es, der Vermieter habe einen neuen Nachmieter gefunden. Am 29. Januar sei der letzte Verkaufstag. Wie es dann weitergehen würde, wisse er nicht. Doch das war erst der Anfang.


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Nur ein paar Meter weiter der nächste Laden, der dicht macht. „Alles muss raus! Wir schließen!“, ist in großen Lettern am Eingang des Fashion Outlets „SiNN“ zu lesen. Auch hier werden die Menschen in Essen mit bis zu 50% Rabatt gelockt. Doch das soll es noch nicht gewesen sein!

„Wir haben uns mehr davon erwartet“

„Ab heute haben wir 70 Prozent auf alles“, erklärt der Geschäftsleiter Michael Emming gegenüber DER WESTEN. Auch hier liegt das Ende dieses Ladens in der Verantwortung der Vermieter.

Mit dieser Schließung geht einher, dass das Modehaus die Stadt Essen verlässt. Man habe genügend andere Standorte rund um Essen herum. Zudem sei das Geschäft in der Innenstadt auch nicht mehr das, was es einmal war. „Wir haben uns mehr davon erwartet, das muss man ganz klar so sagen“, sagt Emming weiter. Ein Tschüss für immer soll es nicht sein. „Vielleicht kommen wir irgendwann zurück nach Essen – aber mal schauen.“ Für die Mitarbeiter der Essener Filiale sei gesorgt.

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Ein Traditionsladen schräg gegenüber steht bereits seit beinahe zwei Jahren schon leer. Jahrzehntelang kauften viele Essener hier ihre Schuhe, bis Ende Mai im Zuge der Klauser-Insolvenz endgültig Schluss war.

In diesem Essener Traditionsladen wurden Jahrzehnte lang Schuhe ver- und gekauft.
In diesem Essener Traditionsladen wurden Jahrzehnte lang Schuhe ver- und gekauft. Foto: Chaleen Goehrke/DER WESTEN

Doch was für einige Essener dramatisch aussieht, ist in Wahrheit gar nicht so schlimm. Das sagt die EMG (Essen Marketing – Gesellschaft für Stadtwerbung, Touristik und Zentrenmanagement) auf Nachfrage von Radio Essen im November 2024: „Aktuell verzeichnen wir einen Rückgang an Leerständen, insbesondere was die großen ehemaligen Handelsimmobilien betrifft.“


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Eine Sache ist klar: Das Ladensterben in der Essener Innenstadt geht weiter, doch die Stadt weiß sich zu helfen. So hat das EMG ein Projekt entwickelt, bei dem ausgewählte Mieter bei der Eröffnung eines neuen Ladens in der Innenstadt für zwei Jahre nur einen Teil der Miete – gerade einmal 20 Prozent – zahlen müssen. Mehr Veranstaltungen und beispielweise verkaufsoffene Sonntage sollen noch einmal mehr Menschen in die Innenstadt Essen locken.