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Essen: Knapper Wohnraum und explodierende Mietpreise – nun redet die Stadt Klartext

Essen: Knapper Wohnraum und explodierende Mietpreise – nun redet die Stadt Klartext

Essen mietpreise

Essen vs. Bochum - Der ultimative Städtevergleich

Essen: Knapper Wohnraum und explodierende Mietpreise – nun redet die Stadt Klartext

Essen vs. Bochum - Der ultimative Städtevergleich

Essen und Bochum bilden das Herz des Reviers. Doch welche der beiden Ruhpott-Metropolen ist eigentlich die Coolere? Wir haben die Highlights der Städte für dich zusammengetragen. Jetzt musst du entscheiden.

Essen. 

Wie fast überall in Deutschland wird auch in Essen der Wohnraum immer knapper. Das führt zu dramatisch steigenden Mietpreisen, die sich viele schon jetzt nicht mehr leisten können.

Wie konnte es dazu kommen? DER WESTEN hat die Stadt Essen mit der Problematik konfrontiert und einige Antworten erhalten.

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Schon jetzt kann es Monate dauern, bis Wohnungssuchende fündig werden. Laut der Wohnungsnachfrageanalyse müssen bis zum Jahr 2030 insgesamt 16.500 neue Wohnungen gebaut werden, um der wachsenden Bevölkerung in Essen überhaupt gerecht zu werden.

Schuld an der schwierigen Situation sind vor allem die hohen Mietpreise und der Mangel an verfügbaren Wohnungen. DER WESTEN hat bei der Stadt Essen nach den Gründen gefragt und Martin Harter, Geschäftsbereichsvorstand für Stadtplanung und Bauen, erklärte: „Die Gründe für das (zumindest kurz- bis mittelfristig) starre Wohnungsangebot sind unter anderem steigende Baupreise, gestiegene Anforderungen an zu sanierende und neu zu bauende Gebäude sowie fehlende Bauflächen. Auch die Pandemie hat daran nichts geändert, es fehlen Wohnungen, insbesondere bezahlbare Wohnungen.“

Um der Nachfrage hinterherzukommen, sind mehrere Bauprojekte in der Arbeit. So konnte der Oberbürgermeister Thomas Kufen mit dem Vorstandsvorsitzenden der LEG SE, Lars von Lackum, beispielsweise Anfang Oktober in der Weststadt den Grundstein für ein neues Quartier mit 100 geplanten Wohnungen legen.

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Das ist die Stadt Essen:

  • geht auf das vor 850 gegründete Frauenstift Essen zurück
  • 582.760 Einwohner, neun Stadtbezirke und 50 Stadtteile, viertgrößte Stadt in NRW
  • seit 1958 Sitz des neugegründeten Bistums Essen
  • Wahrzeichen unter anderen: Zeche Zollverein, Villa Hügel, Grugapark Essen
  • war 2010 Kulturhauptstadt Europas und 2017 Grüne Hauptstadt Europas
  • Oberbürgermeister ist Thomas Kufen (CDU)

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Für Siw Mammitzsch, Geschäftsführerin der Mietergemeinschaft Essen, ist das jedoch noch nicht genug: „Es wird sehr fleißig gebaut im Moment in Essen. Allerdings stellt sich dann die Frage in welchem Marktsegment gebaut wird. Und das findet nach wie vor zum überwiegenden Teil eher in den höher preisigen Segmenten statt. Und nicht in denen, wo wir es ganz dringend brauchen, also wo es einen massiven Wohnungsmangel bei den bezahlbaren Wohnungen gibt, da findet zu wenig Neubau statt.“

Die Stadt Essen stellte sich der Kritik und gibt dabei eines zu bedenken.

Stadt Essen kann nur Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen

„Die heutigen Herstellungskosten für Neubauwohnungen erfordern eine Miete, die nicht unter rund 10 €/m² liegen kann. Mit den Mitteln der öffentlichen Förderung werden diese Mieten dann auf 6,40 €/m² subventioniert. Zu erwähnen ist aber, dass diese Subventionierung nur für bestimmte Zielgruppen (hier: Einkommensgruppe A) möglich ist. Neubauwohnungen mit Mieten unterhalb dieser 6,40 €/m² sind aber einfach nicht realistisch“, stellte die Stadt klar.

Zudem sei vielmehr das Problem, dass Privatpersonen und Wohnungseigentümergemeinschaften über knapp 70 Prozent des Grundbesitzes in Essen verfügen würden. Die Stadt könne nur für die Rahmenbedingungen, wie z.B. die Schaffung von Planungsrecht für Wohnbauflächen sowie die Vermittlung der Fördermittel für öffentlich geförderten Wohnraum Sorge tragen.

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Die Bereitschaft der Gebäudeeigentümer, neu zu bauen, halte sich allerdings in Grenzen. Es rentiere sich oftmals nicht alte Häuser abzureißen, um neue und größere zu bauen oder auch nur aufzustocken. Die Kosten seien derart hoch, dass die dann erforderlichen Mieten nicht zu erzielen seien.

Zudem komme hinzu, dass die Stadt auch immer wieder auf Widerstand vor Ort treffe. Wenn in Bereichen mit zahlreichen Einfamilienhäusern ein Mehrfamilienhaus entstehen solle, dann stoße das oftmals nicht auf viel Begeisterung: „Der Siedlungscharakter verändert sich und das trifft nicht immer auf Gegenliebe. Viele Leute wollen verständlicherweise ihre Siedlung so behalten, wie sie sie seit Jahrzehnten kennen“, sagte Martin Harter.