Die Protest-Aktionen der Klimaaktivisten häufen sich in diesem Jahr. Jetzt haben sie in Essen zugeschlagen. Am Montag (10. Dezember) haben Mitglieder der „Letzten Generation“ das RWE-Zentrale mit Farbe besprüht.
Damit wollen die Klimaaktivisten ein klares Zeichen gegen den Entscheid der Bezirksregierung Arnsberg setzen. Denn die hat den so genannten Hauptbetriebsplan für den Braunkohletagebau Garzweiler II bei Erkelenz bis Ende 2025 zugelassen. Damit naht das Ende eines ganzen Dorfes.
Essen: Klimaaktivisten besprühe RWE-Zentrale
Umweltverbände und Initiativen hatten noch vor einigen Wochen an NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur von den Grünen appelliert, sich für einen Hauptbetriebsplan einzusetzen, der den Ort Lützerath erst einmal ausschließt. Doch wie sich nun zeigt ohne Erfolg. Denn der neue Betriebsplan erlaubt dem Essener Energiekonzern nun auch die Fläche von Lützerath für den Abbau von Braunkohle in Anspruch zu nehmen. Derzeit leben rund 100 Umweltaktivisten in dem besetzten Ort.
Unterstützer der „Letzten Generation“ haben am Samstag in Essen direkt eine Reaktion gezeigt und die RWE-Zentrale mit Farbe besprüht. „Die Regierung fördert fossile Energien und macht damit Reiche immer reicher. Gleichzeitig leidet die Bevölkerung unter immens steigenden Preisen und wir rasen unkontrolliert in Richtung Klimakollaps. Wir benötigen Investitionen in eine sichere Zukunft, nicht in eine sterbende Industrie“, wird Lina Eichler in einem Presseschreiben der „Letzten Generation“ zitiert. Sie besprühte ebenfalls das RWE-Gebäude.
Weitere Protest-Aktionen angekündigt
Mitten in der Energiekrise konnte RWE seinen Gewinn in diesem Jahr sogar in Milliardenhöhe steigern. Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation „urgewald“ kritisierte den Konzern daraufhin scharf und warf RWE vor, von Russlands Angriffskrieg zu profitieren und noch immer mehr als zwei Drittel seines Stroms mit fossilen Energieträgern zu produzieren.
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Die Spray-Aktion wird wohl nicht die letzte Protestaktion gewesen sein. Viele Initiativen, unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), haben angekündigt, sich gegen die Räumung zu wehren. Dann ist mit mehreren tausend Demonstranten am Tagebau Garzweiler II zu rechnen. Es wird damit geplant, dass ab Mitte Januar die Bagger wieder rollen.