Essen. 

Die I.Weberstraße machte im vergangenen Jahr immer wieder Schlagzeilen: Libanesische Clans hatten sich in und um die Straße im Essener Nordviertel breit gemacht. Nach Razzien, nächtlichen Polizeieinsätzen und Gewaltexzessen appellierte die Immobilien- und Standortgemeinschaft City Nord (ISG) an die Polizei und den Staat stärker gegen die Parallelgesellschaften vorzugehen.

Neue Projekte in der Nordstadt

Die Polizei setzte sich daraufhin mit dem ISG zusammen: Die polizeiliche Präsenz wurde in dem Quartier erhöht. Ein Szene-Treff der Libanesen an der Ecke I. Weberstraße/ Kreuzeskirchstraße, machte kurz darauf dicht. Doch wie sieht die Situation ein halbes Jahr später aus?

„Es gibt hier viele positive Entwicklungen“, teilt Thomas Weden, einer der ISG-Vostände mit. „Das Viertel selber hat eine ganz eigene Entwicklung genommen – die Anwohner sind gut untereinander vernetzt.“ Durch die Zusammenarbeit seien viele tolle Projekte in der Nachbarschaft zustande gekommen, so wie der Feierabendmarkt am Weberplatz. Beim Altstadtsalon werden immer wieder Leute vorgestellt, die etwas mit dem Quartier zu tun hätten.

Auch die hippe Studentenbar „Felis“ hat in neuen Räumlichkeiten eröffnet und sogar ein Hostel im ehemaligen „Deutschen Haus“ eröffnet. „Hier tut sich eine Menge Positives – auch mit dem Haus der Begegnung und dem tollen interkulturellen Programm der Kreuzeskirche.

Die berüchtigte Libanesen-Bar, in der es immer wieder zu Polizeieinsätzen kam, hat auch noch geschlossen: Eine Räumungsklage des Vermieters wurde durchgesetzt, das Lokal steht nun leer.

————————————

• Mehr Themen:

Clanstrukturen und Gewalt in der I. Weberstraße? Das sagt die Essener Polizei zu den Vorwürfen

„Es tut sich was“: So fühlen sich Anwohner und Shop-Betreiber in der I. Weberstraße

Top-News des Tages:

Polizei stoppt getunten VW Golf – sie sind entsetzt, als sie unter das Auto schauen

Essener landet am Düsseldorfer Flughafen – Zollbeamte machen ekligen Fund in seinem Gepäck

————————————-

„Natürlich haben wir die Umgebung noch weiter im Auge“

Auf Nachfrage von der DER WESTEN , teilt Polizeisprecher Christoph Wickhorst mit: „Die Lage hat sich dort eindeutig entspannt, wir hoffen aufgrund der polizeilichen Maßnahmen.“

+++„Null Toleranz!“ – So will die Justiz ab sofort gegen kriminelle Clans in Duisburg vorgehen+++

Trotz der ruhigeren Situation vor Ort, würde die Polizei dort weiterhin verstärkt patrouillieren. „Natürlich haben wir die Umgebung noch weiter im Auge“, so Wickhorst.