Der Limbecker Platz, das Rathaus oder der Hauptbahnhof: Wer durch die Innenstadt von Essen schlendert, der kommt an einigen prägenden Orten vorbei. Jetzt musste die Stadt Essen in der City eine wichtige Änderung vornehmen. Der Hintergrund dafür könnte trauriger kaum sein.
Es ist eigentlich unmöglich in die Essener Innenstadt zu gehen, ohne am Friedensplatz vorbeizukommen. Bis Anfang des Jahres wurde er noch nach Kardinal Franz Hengsbach benannt. Nachdem jedoch Missbrauchsvorwürfe durch das Bistum Essen veröffentlicht wurde, zog die Stadt die Reißleine.
Franz Hengsbach war Gründungsbischof des Ruhrbistums
Der Platz wurde im Januar 2024 schließlich in Friedensplatz unbenannt. Auch die Hengsbach-Statue wurde abgebaut. Doch das sollte es noch nicht gewesen sein: Seit einigen Tagen hängt unter dem Straßenschild eine Plakette, die die traurigen Hintergründe zur Umbenennung noch einmal erklärt.
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Der 1991 verstorbene Franz Hengsbach war Gründungsbischof des Ruhrbistums, galt lange Zeit als Ikone des Ruhrgebiets. Das änderte sich jedoch als 30 Jahre nach seinem Tod Missbrauchsvorwürfe gegen ihn öffentlich wurden. Ihm wird der Missbrauch an mehreren Frauen vorgeworfen.
Umbenennung ließ zahlreiche Essener wütend werden
Mit der Umbenennung des Platzes und dem Abbau der Statue wollte die Stadt Essen eigentlich ein Zeichen gegen Missbrauch setzen – doch zahlreichen Menschen stieß das Vorgehen sauer auf und sie äußerten ihren Unmut in den sozialen Netzwerken.
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„Ich fand bereits das Entfernen der Statue falsch, die Umbenennung nun ebenso. Da machen es sich Kirche und Stadt einfach – die Erinnerung wird ausgelöscht, bald redet niemand mehr über den Missbrauch“, meint beispielsweise eine Person, wie wir bereits berichteten.