Der erbitterte Widerstand gegen die Vernichtung von Lützerath geht weiter – und erreicht jetzt auch Essen. RWE, das unter dem rheinischen Dorf Braunkohle gewinnen will, hat hier seinen Hauptsitz. An dem haben sich nun Aktivisten festgekettet.
Während ihre Gesinnungsgenossen in Lützenrath weiter für einen Baggerstopp kämpfen, haben 30 Klimaaktivisten jetzt auch in Essen eine Aktion gestartet. Ausgestattet mit Bügelschlössern und Megafon besetzten sie am Freitagmorgen eine Zufahrt zum RWE-Headquarter. Die Polizei stellt sich auf einen langen Einsatz ein.
Essen: Lützerath-Proteste auch an RWE-Zentrale
„Lützi bleibt“, steht dick und fett auf der Zufahrt zur RWE-Zentrale in der Ruhrpottstadt. Dahinter: 30 Aktivisten, manche von ihnen mit Fahrradschlössern am Tor festgekettet. Erbittert wird weiter um eine Zukunft des Ortes Lützerath gekämpft, dass dem Braunkohle-Tagebau von RWE zum Opfer fallen soll.
Gegenüber DERWESTEN-Reporterin Charmaine Fischer vor Ort erklärt ein Polizeisprecher, dass die Aktion schon bald beendet werden soll. Bisher gebe es aber noch keinen Räumungsbefehl. Die Feuerwehr steht jedoch schon bereit.
Lützerath soll bleiben
Die Aktivisten fordern lautstark ein Moratorium für Lützerath. Die beschlossene Räumung des Dorfes soll neu bewertet und damit verhindert werden. Man wolle die Aktion in Essen fortsetzen, bis die Räumung von Lützerath abgebrochen werde, sagte der Sprecher, der nach eigenen Worten der Gruppe „Letzte Generation“ angehört.
RWE manipuliere die deutsche Öffentlichkeit und Politik seit vielen Jahren mit falschen Zahlen, zuletzt wieder bei der Frage, ob die unter Lützerath liegende Kohle zur Aufrechterhaltung der Energieversorgung wirklich notwendig sei. Ein RWE-Sprecher wollte sich zu der Aktion nicht äußern.
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21 Orte sind für den Tagebau Garzweiler schon verschwunden. Lützerath soll der 22. und letzte werden. Doch der Widerstand ist immens. Tagebau-Betreiber RWE sieht sich einer Front von Klimaaktivisten gegenüber. Noch immer ist die Polizei mit der Räumung des Dorfes beschäftigt und ist nun auch in Essen gefordert.