Die Schreckensbilder vom Krieg in Israel bewegen weiterhin die ganze Welt. Am 7. Oktober startete die Terrorgruppe Hamas einen beispiellosen Angriff auf Israel. Seitdem ist die Lage im Nahen Osten eskaliert.
Auch an Deutschland geht das nicht spurlos vorbei. Zum Wochenanfang rissen Meldungen über Bombendrohungen gegen Schulen, Medienhäuser und Co. nicht ab. Am Dienstagabend (24. Oktober) stürmten SEK-Beamte die Wohnung eines IS-Kämpfers im Duisburger Dellviertel (alle aktuellen Infos dazu in unserem Newsblog). Dieser steht im Verdacht, einen Anschlag auf eine Pro-Israel-Demo in Duisburg geplant zu haben.
Wie nehmen Menschen aus dem Ruhrgebiet angesichts der nicht abreißenden Schreckensnachrichten die aktuelle Lage wahr? Versetzen die zahlreichen Terror-Drohungen die Menschen in Panik? DER WESTEN hat sich bei Passanten in der Essener Innenstadt umgehört.
Essen: Menschen im Ruhrgebiet fühlen sich „machtlos“
Die Stimmung auf der Limbecker Straße in Essen ist am Donnerstag (26. Oktober) gemischt. Die Lage im Nahen Osten ist an keinem der Befragten völlig spurlos vorbeigegangen.
Horst (67) und Anita (66) fühlen sich aktuell „machtlos“, wenn sie auf die weltweiten Geschehnisse blicken. „Man steht total zwischen den Stühlen. Es ist einfach nur erschreckend, was gerade auf der Welt und auch hier vor Ort passiert!“, wird der Rentner deutlich. „Ich kann mein Kind nicht schützen“, ergänzt auch Anita. Was dieser Tage in Duisburg ans Licht kam, macht auch sie fassungslos. „Man hat auch einfach Mitleid mit den Palästinensern. Immerhin sind viele von ihnen nach Deutschland gekommen, um endlich Frieden zu finden.“
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„Das Thema ist für mich sehr weit weg“, reagiert die Studentin Ella (23) gegenüber dieser Redaktion. An ihrer Hochschule in Mülheim hat es bislang noch keine Bombendrohung gegeben. Doch trotzdem machen sich bei ihr mulmige Gefühle breit. „Man guckt als Außenstehender nur zu. Das Ganze tut mir im Herzen weh.“
Familie trifft drastische Entscheidung für Kleinkind
Die Essener Studentin Tamara (26) hat bei den aktuellen Geschehnissen ein ungutes Gefühl. Doch weniger um sich selbst ist sie aktuell besorgt. „Ich mache mir mehr um meine kleine Schwester Sorgen, die auch noch zur Schule geht.“ Erst dieser Tage erhielten zahlreiche Schulen in NRW, unter anderem in Solingen und Mönchengladbach, beunruhigende E-Mails. Darin war von Bombendrohungen die Rede. Nach Angaben des NRW-Innenministeriums hatte es Bezüge zum Krieg in Israel und Gaza gegeben (hier mehr dazu).
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Eine 65-Jährige, die anonym bleiben will, beschreibt vor allem Gefühle der „Angst“ – gerade um ihre Enkelin, die erst seit einigen Monaten in einen Kindergarten im Ruhrgebiet geht. Sie hat sich gemeinsam mit den Eltern des Mädchens dagegen entschieden, sie weiter in den Kindergarten zu schicken, solange sich die Zustände nicht ändern. Zwar ist es seit einigen Tagen zumindest in Sachen Bombendrohungen ruhiger geworden. Doch die Angst schwingt bei vielen Menschen im Ruhrgebiet nach wie vor mit.