Große Aufregung und Polizeipräsenz am Samstag (15. März) in Essen!
Die Nazi-Gruppierung „Jung und Stark“ hatte eine Demonstration durch die Innenstadt angekündigt. Das rief natürlich auch zahlreiche Gegendemonstranten auf den Plan – und wäre das nicht schon Stress genug für die Polizeibeamten, wurde mit der Drittliga-Partie Rot-Weiß Essen gegen Dynamo Dresden auch noch ein „Hochrisikospiel“ in der Revierstadt ausgetragen.
Nach dem ereignisreichen Tag ziehen die Behörden Bilanz. Ganz folgenlos blieb der Einsatz beim Nazi-Aufmarsch in der Essener City nicht.
Nazi-Aufmarsch in Essen – Polizei zieht Bilanz
Von fünf Versammlungen in der Innenstadt mit insgesamt mehr als 1.000 Teilnehmern spricht die Polizei Essen – und beschreibt damit die Nazi-Demo sowie die Gegendemonstranten. Durch die Menschenmassen kam es in den betroffenen Bereichen zu Verkehrsbeeinträchtigungen.
Es wurde jedoch hier und da auch ruppig: Einige Demonstranten – unklar aus welchem Lager – versuchten, abgesperrte Bereiche zu durchbrechen und sich entsprechend in Bereiche zu begeben, die ihnen verwehrt worden waren. Zudem berichtet die Polizei von „vereinzelten Angriffen“ auf Beamte. Besonders schwerwiegend dürften diese jedoch nicht gewesen sein – „Insgesamt verlief der Einsatz aus polizeilicher Sicht gut“, so das Fazit von Polizeidirektor Peter Both.
Linke Demonstranten erheben Vorwürfe
Auf der anderen Seite erhebt das Bündnis „Essen stellt sich quer“ Vorwürfe und redet von „unverhältnismäßigem Gewalteinsatz der Polizei gegen Demonstrierende“. Folgende Vorfälle seien passiert:
- „Am Limbecker Platz sollen Arme von Versammlungsteilnehmenden durch die Polizei in Türen eingeklemmt worden sein.“
- „Es gibt Berichte über eine ausgekugelte Kniescheibe, mehrere Schürfwunden, einer Presseperson soll sogar ein Finger durch Polizeieinsätze gebrochen worden sein.“
- „Die Polizei soll zudem auch Gewalt gegen Minderjährige ausgeübt haben.“
- „Es wurden Menschen bei gefühlten Minusgraden über Stunden in Polizeikesseln festgesetzt. Zwar durften sie etwas trinken, konnten jedoch ihre Notdurft nicht verrichten.“
Auf Nachfrage dieser Redaktion heißt es von der Pressestelle der Polizei Essen: „Die von ESSQ genannten Vorwürfe können von der Polizei Essen nicht bestätigt werden.“
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Stattdessen wurden unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung und Körperverletzung insgesamt fünf Strafverfahren eingeleitet, hieß es in einer Pressemitteilung der Polizei Essen. Auch von Landfriedensbruch mit 45 Beteiligten ist im Einsatzbericht die Rede.