Müll, abgebrochene Schnapsflaschen, sogar Blut – wer auf dem Gelände der Marienschule in Essen unterwegs ist und nicht aus Steele kommt, wundert sich. Selbst auf dem Schulhof sind noch Spuren zu sehen, die nichts in einer Schule zu suchen hätten. Und es wird laut Anwohnern schlimmer, sie befürchten das Schlimmste: Die Schule und ihr Gelände an der Straße Neuholland drohen, zu einem Crime-Hotspot von Essen zu werden!
Marco M.* wohnt schon seit einiger Zeit in der Nähe der Marienschule in Essen. Er wendet sich hilfesuchend an DER WESTEN, erzählt von unsäglichen Zuständen an den Schulgebäuden: „Es kommt immer wieder zu Einsätzen der Polizei, Sachbeschädigungen, Lärmbelästigungen, Schlägereien und Drogenhandel. Sowohl in den Abendstunden als auch insbesondere an Wochenenden.“
Essen: Wird Schule zu Crime-Hotspot?
Nicht nur, dass auf dem Parkplatz der Schule immer wieder Müllberge und zerstörte Wodka-Flaschen hinterlassen würden. M. führt aus: „Auch Pöbeleien sind nicht selten. Ich selbst bin Ende Februar angegriffen worden, als ich mit meiner Frau und unserem Hund gegen 21.30 Uhr spazieren war. Es wurde rumgebrüllt, ein Mädchen schrie ‚Hör auf und lass los‘. Es waren etwa acht Personen im Alter von 16 bis 19 Jahren auf dem Schulhof, sichtlich angetrunken.“ M. ist Soldat bei der Bundeswehr, habe sich vergewissern wollen, dass es dem Mädchen gut gehe.
Er erzählt: „Eine Gruppe kam auf mich zu, einer rief ‚Verpiss dich‘, sie ist sofort auf mich los. Die Schläger haben mich im Gesicht getroffen und versucht, mich zu Boden zu bringen. Das konnte ich verhindern. Zum Glück hatten bereits andere Anwohner die Polizei alarmiert.“ Die Täter sind geflüchtet, als der Streifenwagen vorgefahren sei. M. kam ins Krankenhaus.
Gegenüber DER WESTEN fordert er Konsequenzen: „Schulgebäude dürfen nach Unterrichtsschluss nicht zu rechtsfreien Räumen werden. Drogen, Alkohol, Gewalt – es muss etwas passieren, um diesen Schlägern den Platz zu nehmen.“
Anwohner von Gruppe angegriffen, als er nachschauen wollte
Ein Polizei-Sprecher bestätigt den Vorfall und den Einsatz, zieht Bilanz für den bisherigen Jahresverlauf an der Straße Neuholland: „Es kam bisher zu sieben Einsätzen dort – fünf gemeldete Ruhestörungen, eine Sachbeschädigung und jene gefährliche Körperverletzung.“ Er glaube aber nicht, dass man von einem Kriminalitätsschwerpunkt an der Marienschule sprechen könne, ergänzt aber: „Es ist natürlich verständlich, dass sich Anwohner von den Jugendlichen, insbesondere bei Lärmbelästigungen zur Nachtzeit, gestört fühlen.“
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Sie könnten sich jederzeit weiterhin bei der Polizei Essen melden. Der Sprecher weiter: „Bei entsprechenden Meldungen werden wir Einsatzkräfte entsenden, die sich den Sachverhalten vor Ort annehmen. Als Polizei bewerten wir bekanntgewordene Sachverhalte regelmäßig, passen unsere Streifenfahrten entsprechend an.“ Bleibt zu hoffen, dass sie schon bald Wirkung erzielen…