Veröffentlicht inEssen

Essen: Obdachlosen um 40.000 Euro betrogen? Krasse Vorwürfe gegen Influencer

Der Essener Influencer „Jaluce“ soll einen Obdachlosen um viel Geld betrogen haben, so lautet der Vorwurf. Doch was ist dran?

© IMAGO/Nikito

Clan-Kriminalität in Deutschland: Woher kommen die Clans und wie kriminell sind sie?

Mit kriminellen Araber-Clans sind meist Mitglieder von Großfamilien mit türkisch-arabischen Wurzeln gemeint. In Deutschland gehören laut dem BKA rund 200.000 Menschen zu solchen Großfamilien.

Ein guter Samariter und Opfer oder doch der Böse? Der Essener Influencer „Jaluce“ steht aktuell im Rampenlicht – allerdings nicht für seine guten Taten. Ein Obdachloser wirft ihm vor, ihn um ganze 40.000 Euro betrogen und ihn nachher auch noch bedroht zu haben sowie ihm gegenüber gewalttätig geworden zu sein.

+++ Essen: Wilde Verfolgungsjagd endet in Crash ++ Vier verletzte Polizisten +++

Das erzählte der 24-jährige Obdachlose zumindest der Polizei. Nachdem Jaluce sich in mehreren TikTok-Videos verteidigt hat, meldet sich auch sein Anwalt auf Instagram zu Wort. Aber jetzt erst mal von vorne.

Essener Influencer soll Obdachlosen betrogen haben

Der Influencer „Jaluce“ soll im Sommer 2023 für einen Obdachlosen 40.000 Euro an Spenden gesammelt haben. In einem Tiktok-Video sprach er mit dem 24-Jährigen in der Innenstadt von Essen, hörte sich seine Lebensgeschichte an und habe aus Mitleid dann seine Follower um Geld für den jungen Mann gebeten.


Auch interessant: Essen: Nach schrecklichen Kindesmissbrauchs-Vorwürfen – Jugendamt spricht Klartext


Danach folgten noch weitere gemeinsame Videos, bis Jaluce dem Obdachlosen dann eröffnet haben soll, dass 40.000 Euro an Spenden zusammengekommen seien und davon hätte er nun eine Wohnung für den Mann gefunden. „Er hat heute alles, Geld, Job, Wohnung, Essen, Trinken, Klamotten“, sagte Jaluce stolz in einem Video.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von TikTok, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Doch war das alles nur Show? Denn später traf die Polizei den Obdachlosen wieder auf der Straße an. Offenbar hatte sich an seiner Situation nichts verändert. Doch dann packte der Betroffene aus.

Alles versprochen, nix bekommen

Am 16. August seien die Einsatzkräfte auf den 24-jährigen Obdachlosen in der Innenstadt aufmerksam geworden. Einer der Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes hatte ihn aus den Spenden-Videos wiedererkannt. „Da hierbei ein fünfstelliger Spendenbetrag zustande kam, der dem Obdachlosen zugutekommen sollte, wunderte sich der Beamte darüber, dass sich die Lebenssituation des Mannes nicht verbessert hatte.“


Mehr Themen:


Und das bestätigte der daraufhin. Er gab an, nur ein paar Hundert Euro von Jaluce erhalten zu haben. Danach sei er zu weiteren Videos gezwungen worden. Mithilfe der Polizei teilte er dann ein eigenes Video: „Die Polizisten haben mir die Angst genommen, ich soll mir keine Sorgen machen wegen der Drohungen mit den Familiennamen Al-Zein und Remmo“.

Essener verteidigt sich gegen Vorwürfe

Nun ermittelt die Polizei gegen Jaluce. Neben Betrug, Bedrohung, Nötigung und gefährlicher Körperverletzung geht es auch um das Stichwort Clankriminalität. Nach einer bereits stattgefundenen Durchsuchung von Jaluces Wohnung hat die Polizei alle Spender informiert und die Möglichkeit einer Anhörung unterbreitet.

Jetzt reagiert auch erstmals der nun als Tatverdächtige im Raum stehende Jaluce auf die Vorwürfe. Der 23-Jährige hat sich dazu Unterstützung von einem Anwalt geholt, der in einem Instagram-Video alle Vorwürfe abstreitet. „Aus unserer Sicht stimmt davon rein gar nichts“, sagt der Anwalt. Jaluce sei „das wahre Opfer“ und der Obdachlose ein dreister Lügner.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

„Er hat mir nur Märchen erzählt“, sagt dann auch der Tatverdächtige dazu. Zudem stellt der Anwalt noch ein mögliches Drogenproblem in den Raum. Was an den gegenseitigen Vorwürfen dran ist, wird die Polizei herausfinden müssen. Allein die schiere Anzahl an Videos mit möglichen Entschuldigungen seitens des Obdachlosen und weiteren Beteiligten dürften die Arbeit jedoch erschweren.