Essen.
In der Vorweihnachtszeit boomte wieder das Geschäft der Online-Händler. Auch die Menschen in Essen bestellten wieder allerhand Weihnachtsgeschenke im Netz und ließen sie sich dann von den Paketdiensten liefern. Doch im Frühjahr hatte ein gefährlicher Fall aus Essen für Aufsehen gesorgt. Die Paketmafia hielt die Polizei und Paketboten in Atem.
Schon im vergangenen Jahr wurde ein Paketbote in Essen darauf aufmerksam, dass irgendwas nicht stimmte. Im April konnten dann die betrügerischen Machenschaften der Paket-Mafia aufgedeckt werden. Also sei auf der Hut, wenn dir etwas Ähnliches passieren sollte.
Essen: Paketbote ermittelt heimlich mit der Polizei – Betrüger der Paketmafia fliegt auf
Der 39 Jahre alte Paketbote sollte immer mal wieder hochwertige Smartphones in Paketen von Vadafone abliefern. Doch an der Adresse an der Altendorfer Straße wurde er stutzig. Der Name war auf den Klingelschilder nicht zu finden.
Als er bereits wieder gehen wollte, kam plötzlich ein Mann auf ihn zu und sagte, er sei der Empfänger und zeigte seinen Ausweis. Doch der Paketbote roch, dass da was faul war und verweigerte die Ausgabe. Stattdessen alarmierte er die Polizei.
Beim nächsten Zustellversuch trug ein Ermittler die Uniform des Paketboten. So wollte er den Betrüger der Paketmafia auf frischer Tat ertappen. Der Verdächtige sprach den verdeckten Beamten aber nicht an. Als dieser auf ihn zukam, ergriff er die Flucht. Doch am Ende wurde er als der Betrüger enttarnt. In seiner Wohnung fanden die Beamten etliche Klebeetiketten mit gleichem Namen und den gefälschten zugehörigen Ausweis.
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Die Polizei bestätigte damals im Gespräch mit DER WESTEN, dass dies bei weitem kein Einzelfall sei. Auch in Mülheim und Rüttenscheid seien solche Fälle bekannt. Dort wartete der Betrüger aber gar nicht erst, dass der Paketbote enttäuscht wieder abrückte, sondern klebte gleich die falschen Namen auf die Klingel!
Paketboten werden wegen der Paket-Mafia senisbilisiert
Die Paketmafia gehe sogar noch weiter und ködere Studenten. Diese sollten Pakete annehmen und dann bloß weiterverschicken. Die zumeist jungen leute machen sich damit aber nicht nur strafbar – häufig erhalten sie das versprochene Geld der Betrüger auch gar nicht.
Auch Rainer Erzner, Sprecher der Deutsche Post DHL Group, sind solche Fälle bekannt. Er sagte zu unserer Redaktion: „Unserer Paketboten sind sensibilisiert, und wir machen keine Verdachtszustellung.“ Er gesteht im gleichen Atemzug aber auch, dass es im Massengeschäft schon mal vorkommen könnte, gerade wenn Boten neu seien. Das sei nicht ganz auszuschließen.
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Was tun, wenn du Opfer eines Paketbetrugs geworden bist?
- Ruhig bleiben und den Fall der Polizei melden
- Strafanzeige gegen Unbekannt stellen
- Einen Rechtsanwalt kontaktieren
- Das Unternehmen über den Vorfall informieren
- Die Rechnung oder die Inkassoforderung auf keinen Fall bezahlen!
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Die Polizei warnt und rät dringend dazu, immer nur Pakete anzunehmen von Menschen, die man auch kennt. Du hast den Namen noch nie gehört? Es ist augenscheinlich keiner deiner Nachbarn? Dann verweigere die Annahme!
Auch sollten deine eigenen Daten gut gesichert sein. Denn nicht selten kommen die Kriminellen im Darknet an Kundendaten und machen sich diese zu eigen.
Dieser Text erschien erstmals im April 2021 bei DER WESTEN. (js)