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„Mr. Gay Germany“-Kandidat aus Essen über Schwulenhass: „Im Bus merke ich, dass manche nicht neben mir sitzen wollen“

„Mr. Gay Germany“-Kandidat aus Essen über Schwulenhass: „Im Bus merke ich, dass manche nicht neben mir sitzen wollen“

Pascal Rieck
Pascal Rieck (22) aus Essen macht eine Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Mit seinem sozialen Projekt „Together In Sports“ setzt er sich für einen offeneren Umgang mit Homosexuellen ein. Foto: Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
  • Pascal Rieck (22) ist schwul und setzt sich für ein offenes Miteinander ein
  • Er ist Kandidat für den Titel zum „Mr. Gay Germany“

Essen. 

Pascal Rieck aus Essen ist 22 Jahre alt, absolviert eine Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger am Uniklinikum Essen – und er ist schwul.

Damit haben selbst im Jahr 2018 viele Menschen immer noch ein Problem, erzählt der „Mr. Gay Germany“-Kandidat gegenüber DER WESTEN.

Pascal Rieck hat sich zur Wahl gestellt, er wollte Deutschlands schönster schwuler Mann werden. Bis unter die Top 5 hatte er geschafft, für das Siegertreppchen reichte es am Ende dann aber nicht. Nun widmet er sich wieder seiner Ausbildung zum Krankenpfleger für Erwachsene und Kinder.

Pascal Rieck aus Essen wird wegen seiner Homosexualität von Patienten oft abgelehnt

Doch dort hat er immer wieder mit Anfeindungen zu kämpfen. Er erlebe es immer wieder, dass er abgelehnt wird. Vor allem die Erwachsenen scheinen oftmals ein Problem mit seiner Homosexualität zu haben, sagt Pascal Rieck.

„Sie verhalten sich mir gegenüber anders und machen es zum Thema, wenn sie mit mir reden. Einige erwachsene Patienten verweigern sogar die Behandlung, sobald sie erfahren, dass ich schwul bin.“

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Auf der Straße wird Rieck oft als Schwuchtel beschimpft

Auch außerhalb der Arbeit würden ihn Menschen ausgrenzen. „Auf der Straße werde ich einfach als Schwuchtel beschimpft. Wenn ich mit dem Bus fahre, merke ich, dass manche nicht neben mir sitzen wollen.“

Gegen nach wie vor herrschende Vorurteile gegenüber Homosexuellen will Pascal Rieck etwas tun. Der 22-Jährige will mit Hilfe von Sport einen offeneren Umgang mit Homosexualität erreichen. Das hatte er sich auch bei dem Wettbewerb zum „Mr. Gay Germany“ vorgenommen.

Denn dort spiele das Aussehen nur zu 40 Prozent eine Rolle. „Entscheidender dagegen war das soziale Projekt der einzelnen Kandidaten für die homosexuelle Community“, sagt Pascal Rieck.

Rieck spielt Volleyball in einer Mannschaft und tritt mit ihr auch bei Wettkämpfen an. In seiner eigenen Volleyball-Mannschaft hat der Essener bisher nur eine negative Erfahrung gemacht – dass sich ein Mitglied von ihm distanzierte. „Bei gegnerischen Mannschaften ist es dagegen offensichtlicher. Da ist klar, dass sie sich oft über mich lustig machen und mich beleidigen wollen“, erzählt Rieck.

„Together In Sports“: Sportprojekt soll verbinden

Für den Essener biete jedoch der Sport die Möglichkeit, dass Homosexuelle genauso wie Heterosexuelle akzeptiert werden. Deswegen habe er sein Projekt „Together in Sports“ ins Leben gerufen habe.

„Homosexualität soll kein Tabuthema sein. Auch nicht im Sport“, erklärt Pascal Rieck und setzt sich mit seinem Sportprojekt für einen offeneren Umgang gegenüber Homosexuellen ein.