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Essen: Restaurant-Chef packt aus – irre, was sich Gastro-Personal erlaubt

Irre, was sich ein Gastro-Personal hier erlaubt. Dem Restaurant-Chef aus Essen reicht es. Doch was dann passiert, hat er selbst nicht gedacht …

Essener Restaurant-Inhaber Stefan Romberg
© Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Das ist die Stadt Essen

Diese Aspekte machen Essen zu einer vielseitigen Stadt mit einer interessanten Geschichte, wirtschaftlicher Bedeutung, sportlichen Erfolgen und Freizeitmöglichkeiten.

Das Wirtshaus zur Heimlichen Liebe befindet sich in Essen in bester Lage, nämlich ganz in der Nähe zum Baldeneysee. Vom Biergarten aus haben Gäste einen schönen Blick auf den See. Auf der Speisekarte gibt es alles, was das Ruhrpott-Herz begehrt: Currywurst, Schnitzel und Bier. Aber natürlich ist auch für den feinen Gaumen etwas dabei. Auch Events finden hier regelmäßig statt, sodass sich Gastronom Stefan Romberg über fehlende Kundschaft nicht beschweren kann.

Anders sieht das jedoch beim Personal aus. An guten Tagen sitzen in dem Restaurant in Essen bis zu 500 Gäste, die alle bedient werden wollen. Doch mit nur einem Küchenchef und zum Teil nur fünf Mitarbeitern ist das kaum zu bewältigen. Der Gastronom versuchte in den letzten Monaten alles, um sein Personal aufzustocken. Doch was sich die neuen Mitarbeiter leisteten, trieb ihn an den Rand der Verzweiflung. Gegenüber DER WESTEN teilte er seine Erfahrungen – wir konnten es kaum glauben.  

Essen: Personal-Situation artet aus

In seinen 20 Jahren als Gastronom hat Stefan Romberg sowas noch nicht erlebt. „Die personelle Situation ist schon seit Jahren schwierig, aber in den letzten 12 Monaten ist es extrem. Es kommen Menschen, die einen unterschriebenen Arbeitsvertrag haben und einen Tag später schmeißen sie wieder hin“, erklärt der 45-Jährige im Gespräch mit DER WESTEN.

„Die Leute wollen pünktlich Feierabend haben und bloß keine Überstunden mehr machen. Da muss man echt schon bitten und betteln, aber selbst dann gehen manche einfach. Viele vergessen, dass es in der Gastro um ein Geben-und-Nehmen geht“, schildert der Restaurant-Inhaber die aktuelle Problematik weiter.

In seiner Verzweiflung musste Romberg seinem Frust freien Lauf lassen. „Was stimmt denn mit den ‚Leuten‘ heutzutage nicht?“, lederte er auf der Facebook-Seite seines Wirtshauses Anfang Juni los und lieferte direkt ein paar Beispiele. „Koch kommt Donnerstag zum Probearbeiten (komplett gegen Bezahlung!!!) – Freitag Vertrag Vollzeit unterzeichnet – Samstag Dienstbeginn 12 Uhr Gegen 11 Uhr kommt per SMS: Sorry, ich habe doch einen anderen Job angenommen. Sorry!“

Restaurant-Inhaber packt aus

Und das sei noch harmlos – in unserem Gespräch holte der Wirt noch weiter aus. „Wir hatten letztes Jahr an Ostern einen Kellner, der damit angegeben hat, wie toll er ist. Er hat dann auf einmal mitten im Geschäft die Schürze hingeknallt vor den Gästen und auf den Kellnerblock die Kündigung geschrieben und hat die Schicht abgebrochen.“

Wirtshaus zur Heimlichen Liebe in Essen
Wirtshaus zur Heimlichen Liebe in Essen mit Personal-Problemen. Foto: Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Und weiter: „Wir hatten einen Mitarbeiter, einen Azubi, der ist während der Schicht immer wieder abgehauen. Früher hättest du jemanden sofort rausgeschmissen, mittlerweile lässt man ja schon viel mit sich machen, weil die Situation so schwierig ist.“ Nach dem vierten Vorfall dieser Art sei ihm die Hutschnur geplatzt und er habe den Azubi vor die Tür gesetzt. „Da war er stinksauer und hat das überhaupt nicht verstanden“, erinnert sich Romberg zurück.


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Und die angespannte Personal-Lage würden natürlich auch die Gäste zu spüren bekommen: längere Wartezeiten, Tische werden nicht rechtzeitig wieder abgeräumt und manchmal habe es sogar kurzfristig keine warme Küche geben können. „Wir haben im Moment das Problem, dass unser Küchenchef alleine dasteht. Den Dienstag haben wir deshalb nur sporadisch auf, je nachdem ob wir Ersatz finden. Ein Teil des Biergartens war immer schon Selbstbedienung, manchmal ist er auch komplett Selbstbedienung. Wo wir sonst an vollen Tagen 10 Mitarbeiter haben, bin ich heute mit fünf Mitarbeitern im Einsatz“, versucht sich Romberg zu erklären.

Viele Menschen hätten Verständnis, doch derartige Einschnitte würden sich natürlich auch in negativen Google-Bewertungen widerspiegeln. Frust auf allen Ebenen.