Wer im Ruhrgebiet neben Schnitzeln und Burgern auch mal den rustikalen Geschmack von bayerischen Speisen schmecken möchte, der geht nach Essen zum „Löwen am Kopstadtplatz 13“. Besitzer Lars Becker und sein Team freuen sich über jeden Gast.
Doch neben dem Restaurant in Essen veranstaltet der Gastronom auch Events wie die Karnevalsparty „Alaaf im Pott“ in der Grugahalle. Bisher lief das Management über eine Firma, doch jetzt möchte Becker diese Aufgabe komplett in die eigene Hand nehmen, wie er gegenüber DER WESTEN nun verrät. Doch um ein Haar hätte ihn sein Vorhaben viel Geld gekostet.
Essen: Restaurant-Besitzer entlarvt Betrüger-Schreiben
Damit seine neue GmbH ganz offiziell im Handelsregister eingetragen ist, wartet Becker noch auf ein wichtiges Schreiben vom Amtsgericht. Am Donnerstag (16. Januar) flatterte ein eben solches Schreiben herein. Für die “Eintragung mit wirtschaftlicher Bedeutung” im Handelsregister nach “§ 58 GNotKG, § 1 HregGebV, Nr. 250 GV” sei jedoch noch ein Betrag in Höhe von 1.000 Euro nötig. Und das innerhalb von drei Werktagen, sonst würden saftige Mahngebühren drohen.
„Kein Problem, aber irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl und habe nicht wie üblich sofort überwiesen“, berichtet Becker auf Facebook und teilt ein Bild der Rechnung auf seinem Profil. Und das aus gutem Grund, denn nach genauem Hinsehen, ist sich der Gastronom sicher: „Da wäre ich fast Betrügern auf den Leim gegangen.“
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DARAN erkennst du den Betrug
Doch woran erkannte Becker den Fake? „Das erste war tatsächlich, die Haptik von Papier, da es eindeutig zu dünn wär. Dann, dass nur Amtsgericht und nicht Amtsgericht Essen stand. Zentrale Zahlungsstelle Frankfurt und dann erst die IBAN“, fasst Becker zusammen. Und tatsächlich führt die Kontoverbindung ins Ausland nach Griechenland – ein klares Indiz für ein Betrüger-Schreiben.
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Denn die Masche ist tatsächlich schon länger bekannt. Bereits vor einigen Jahre warnte die Industrie- und Handelskammer vor den „täuschend echt aussehenden Zahlungsaufforderungen“. Neben den bereits entdecken Indizien für einen Betrug, ist laut den Experten auch die Höhe Betrags viel zu hoch angesetzt. Außerdem wurde die Rechnung von einem „Dr. Jörg Raupach“, Richter am Amtsgericht Essen, unterzeichnet. Diesen Richter gibt es dort nicht.
Becker machte das einzig Richtige und leitete das Fake-Schreiben umgehend an die Polizei weiter und erstattete Anzeige. Indem er das Schreiben öffentlich macht, möchte der „Löwen“-Besitzer andere Gründer vor der Betrugsmasche warnen.