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Ehemalige Bundesliga-Kapitänin der SGS Essen an ALS erkrankt – Spendenkampagne gestartet

Irini Ioannidou spielte bei der SGS Essen und bekam vor einem Jahr die Diagnose ALS.. Für weitere Therapiemaßnahmen werden jetzt Spenden gebraucht.

© imago images/Nordphoto

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Von 2010 bis 2021 lief sie für die SGS Essen in der Frauenfußball-Bundesliga auf, bestritt über 150 Spiele und führte die Essenerinnen auch als Kapitänin auf den Platz. Im Oktober letzten Jahres, rund zwei Jahre nach ihrem Karriere-Ende, erhielt Irini Ioannidou (33) dann die Diagnose ALS. Jetzt hat sie gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Nadine Kraus eine Spendenkampagne ins Leben gerufen.

„Die Diagnose war ein großer Schock. Von topfit zu ich kann nicht mal mehr alleine raus vor die Tür“, berichtet Kraus gegenüber DER WESTEN. Doch Ioannidou und ihre Partnerin wollen kämpfen. Um die teuren Therapiemaßnahmen finanzieren zu können, starteten sie rund ein Jahr nach der Diagnose einen Spendenaufruf im Internet – und die Resonanz ist überwältigend. Die Kampagne ging Dienstagabend (12. November) online. Am Donnerstagnachmittag (14. November) wurden bereits über 72.000 von angestrebten 90.000 Euro durch die Crowdfunding-Aktion gesammelt.

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Ioannidou und Kraus sind dankbar

„Wir sind sprachlos, dass die Aktion in so kurzer Zeit so hohe Wellen geschlagen hat, und sind für jede Hilfe dankbar. Wir haben in letzter Zeit viel geweint, aber das, was jetzt passiert, ist wirklich überwältigend“, betont Kraus gegenüber DER WESTEN. Die 36-Jährige, die ebenfalls früher als Profi-Fußballerin aktiv war, war an Ioannidous Seite als die Krankheit 2023 diagnostiziert wurde. Die ersten Symptome hatte die Ex-SGS-Spielerin im Januar letzten Jahres. Es fing an mit Sprachproblemen. Dann kamen Schluckbeschwerden hinzu. „Es hat sich ein bisschen schleichend entwickelt“, so Ioannidous Lebensgefährtin. Motorik und Gangbild verschlechterten sich.

Es folgten zahlreiche Arzt-Besuche und Tests. Heute braucht die ehemalige Leistungssportlerin viel Hilfe im Alltag. Um ihre Lebenssituation zu verbessern, sind kostspielige Therapien notwendig. „Wir haben ein Jahr viel probiert und sind auch auf vielversprechende Therapiemöglichkeiten gestoßen, die leider nicht von der Schulmedizin oder den Krankenkassen unterstützt werden, die wir aber unbedingt wahrnehmen wollen. Deswegen der Aufruf, weil wir es selber nicht mehr stemmen können, leider.“

Zahlreiche Profis teilen den Aufruf

Auch, wenn es Ioannidou schwer fällt darüber zu sprechen. „Man sollte niemals zu stolz sein, nach Hilfe zu fragen“, betont die gebürtige Essenerin. Das Schicksal der Ex-Bundesliga-Spielerin bewegt auch zahlreiche aktive Profis wie Alexandra Popp, Lena Oberdorf, Linda Dallmann und Lea Schüller, die sich ebenfalls an der Kampagne beteiligt haben.

Die Amyotrophe Lateralskelrose, kurz ALS, ist eine neurodegenerative Erkrankung, die eine ganz bestimmte Gruppe von Nervenzellen betrifft: die motorischen Nervenzellen, auch Motoneuronen genannt. Sie befinden sich in Gehirn und Rückenmark und sind für die Steuerung der Muskeln zuständig.


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Hier kannst du helfen

Wer sich an der Spendenaktion beteiligen und Irini Ioannidou unterstützen möchte, kann das hier tun. „Vielen lieben Dank von Herzen an jeden Spender, jedes Verbreiten und eure positive Energie“, betont die ehemalige Fußballerin.