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Eskalierte Festnahme vor Shisha-Bar in Essen: Betroffene Familie wirft Polizei Hexenjagd vor

Eskalierte Festnahme vor Shisha-Bar in Essen: Betroffene Familie wirft Polizei Hexenjagd vor

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Mehrere Shisha-Bars waren von den Razzien betroffen. Foto: Justin Brosch

Essen. 

Es war ein später Freitagabend im September. Die Polizei kontrollierte eine Shishabar in Essen, dann eskalierte die Situation.

Die Polizei hatte im Anschluss von einem Schlag gegen libanesische Familienclans gesprochen und auch in einem Stern.tv-Bericht als Beispiel für die Arbeit gegen Clan-Kriminalität genannt.

Die betroffene Familie bestreitet das und wirft der Polizei jetzt eine „Hexenjagd“ vor und hat laut einem Bericht des „Spiegel“ Strafanzeige gegen die Essener Polizei bei der Kölner Staatsanwaltschaft erstattet.

Essen: Personenkontrolle vor Shisha-Bar

Was war geschehen? Die Polizei Essen führte eine Personenkontrolle an der „Buddy Bar“ in Essen-Stadtmitte durch. Kurze Zeit später eskalierte jedoch die Situation, als die Polizisten die Personalien eines jungen Mannes aufnehmen wollten.

Dabei soll einer der Brüder des Bar-Besitzers einen Polizisten geduzt haben. Daraufhin, so der Spiegel-Bericht, habe sich der Polizist seine Handschuhe übergestreift und sich vor einem der Brüder aufgebaut.

Ausgestrecktes Bein oder Reflex?

Der Mann türmt daraufhin, eine Beamtin nimmt die Verfolgung auf. Auf einem Video, dass Spiegel Online vorliegt, ist deutlich zu erkennen, wie der Bruder des Barbesitzers Abdullah E. (17) langsam auf die Beamtin zugeht und sein rechtes Bein ausstreckt.

Die Polizistin stürzt daraufhin, knallt gegen die Eingangstür und fällt danach auf die draußen aufgestellten Gästetische. Abdullah E. sagt, er könne sich nicht genau erinnern, habe höchstens aus Reflex gehandelt.

Festgenommener brüllte: „Ich kriege keine Luft mehr“

Danach kommt es zu einem Handgemenge zwischen der Beamtin und Abdullah E. Von Schlägen gegen die Beamtin, wie es die Polizei später berichtete, ist auf den Videos nichts zu sehen.

Bei der Festnahme reißen die Beamten den Jungen zu Boden, gehen nicht gerade zimperlich vor.

Der Festgenommene brüllt „Ich kriege keine Luft mehr“ und sagte dem „Spiegel“: „Ich hatte Todesangst.“ Die Beamten werden von einigen umstehenden Männern attackiert, die Abdullah E. helfen wollen.

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Familie will nichts mit Clan-Kriminalität zu tun haben

Auf DERWESTEN-Nachfrage wollte die Polizei Essen aufgrund der gegenwärtigen medialen Berichterstattung nichts sagen.

Die Shisha-Bar liegt in der Essener Innenstadt in einem Viertel, das für Probleme mit kriminellen Clans bekannt sei. Laut Anwältin Christiane Theile hätten ihre Mandanten, die Familie E., nichts mit ClanKriminalität zu tun.

Am Tag der Festnahme suchten laut Polizei jedoch Abdullah E.s Vater und Bruder die Polizeiwache in der Essener Innenstadt auf und forderten von den Polizisten seine Freilassung. Und um das zu erreichen, drohten sie damit, dass sie ihre Familie mobilisieren würden.

Betreibt die Polizei eine „Hexenjagd”?

Die Familie E. habe bei der Kölner Staatsanwalt mittlerweile eine Anzeige erstattet – wegen schwerer Körperverletzung im Amt, Rechtsbeugung und Vortäuschung einer Straftat. Außerdem werfen sie der Polizei Essen vor, dass Abdullah E. während des Polizeigewahrsams misshandelt und rassistisch beleidigt worden ist.

Aus Sicht der Anwältin Theile betreibe die Polizei eine „Hexenjagd” gegen die Familie E. Ohne genaue Hinweise hätte sie sie öffentlich diffamiert und unter Generalverdacht gestellt.