Essen steht nach den skrupellosen Szenen aus der Silvester-Nacht noch immer unter Schock. Insbesondere die Angriffe auf Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sorgen für maximale Entrüstung – unter Betroffenen und weiten Teilen der Bevölkerung.
Anwohnern und Einsatzkräften zufolge sollen die meisten Randalierer männliche Jugendliche oder junge Erwachsene sein. Die Stadt Essen spricht außerdem von einem neuen Trend, der vielen Sorge bereitet. Oberbürgermeister Thomas Kufen will dagegen jetzt vorgehen.
Essen: Neues Phänomen unter Jugendlichen
Die Vorfälle in der Silvester-Nacht haben tiefe Spuren hinterlassen. Die Stadt Essen spricht im Zusammenhang mit der Krawalle von einem gefährlichen Trend. Die Täter hätten sich im Vorfeld gezielt über soziale Netzwerke verabredet. Es sei unter Jugendlichen ein immer stärker auftretendes Phänomen, „Angriffe auf Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste zu planen, regelrecht zu inszenieren und als Film in den sozialen Medien zu veröffentlichen.“
Die Stadt befürchtet nun, dass dieser Trend sich auch außerhalb der Silvesternacht fortsetzt. Deshalb würden die Behörden nun vor anderen Veranstaltungen im Jahr die sozialen Kanäle genau beobachten, um solche Verabredungen zu verhindern. Dafür werde man gezielt auf Personen und Gruppen zugehen, kündigte die Stadt an.
Stadt Essen plant Maßnahmen in diesen Stadtteilen
Insbesondere in den Stadtteilen Huttrop und Bergmannsfeld sei die „offensichtliche Respektlosigkeit“ gegenüber Einsatzkräften aufgefallen. „Wir werden unser Netz um bestimmte Quartiere enger ziehen“, kündigte Thomas Kufen nach einem Gespräch mit Feuerwehr, Ordnungsamt, Polizei und den beiden Beigeordneten Muchtar Al Ghusain und Christian Kromberg an. Weiter kündigte der Essener Oberbürgermeister an, die Sozialarbeit in Essen auszubauen: „Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Jugendamtes wird in der kommenden Woche mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren auf Stadtteilebene zusammenkommen, um den betroffenen Personenkreis genau zu identifizieren und gezielt sogenannte Gefährderansprachen vornehmen, um weitere Taten zu unterbinden. Darüber hinaus wurde vereinbart, die bisher bewährte Struktur der Quartiershausmeister in den Stadtteilen personell auszuweiten.“
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Derweil bittet die Polizei Essen weiter um Zeugenhinweise und Videos aus der Silvesternacht. Doch nicht nur die konsequente Verfolgung der Straftaten stehe im Fokus. Die Teilnehmer haben sich außerdem darauf verständigt, „die bereits geplante Einführung eines kommunales Konfliktmanagements zu forcieren, um Entwicklungen auf Quatiers- und Stadtteilebene frühzeitiger zu erkennen und gegenzusteuern“, heißt es in einer Erklärung der Stadt Essen.