Essen.
Schrecklicher Vorfall in Essen!
Jugendliche sollen den „Steeler Jungs“ ausgeliefert gewesen sein und riefen die Polizei Essen. Die Reaktion lässt die Betroffenen ratlos zurück.
Essen: „Steeler Jungs“ bedrohen Jugendliche – „Hitler und SS zurück“
„Hitler und SS zurück!“, „Ausländer raus!“, „Jetzt töten!“. Mit diesen Parolen sollen rund 50 „Steeler Jungs“ Seminarteilnehmer eines Mitgliedsverbands des Landesjugendrings NRW in Essen eingeschüchtert haben.
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Die Kinder und Jugendlichen hatten sich über das Wochenende im „Kulturzentrum Grend“ eingefunden – direkt gegenüber der berüchtigten „Sportsbar 300“- einem Treffpunkt der „Steeler Jungs“ in Essen-Steele.
Als die Teilnehmer versuchten, die rechte Hetze zu filmen, sollen sie am späten Samstagabend massiv beschimpft worden sein – einer habe sogar ein Messer gezückt und damit herumgefuchtelt.
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Das sind die „Steeler Jungs“ aus Essen:
- NRW-Innenministerium sieht darin eine bürgerwehrähnliche Gruppierung
- Darunter Rechtsextremisten, Hooligans, Rocker und „Wutbürger“
- „Spazieren“ seit 2018 regelmäßig durch Essen
- Treten uniformiert auf
- Vom Verfassungsschutz beobachtet
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„Steeler Jungs“ bedrohen Kinder – schwere Kritik an Polizei Essen
Die Seminarteilnehmer riefen verängstigt die Polizei. Die kündigte nach Angaben des Landesjugendrings eine Streife an. Und dann geschah lange nichts.
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„Das Warten auf Hilfe, während die Rechtsextremen weiter die Straße bevölkerten und menschenverachtende und bedrohende Parolen skandierten, löste bei den Betroffenen extreme Gefühle von Angst, Ohnmacht und Verzweiflung aus“, kritisiert der Verband in einem offenen Brief an NRW-Innenminister Herbert Reul und Essens OB Thomas Kufen.
Die Verantwortlichen fordern vom Innenministerium, „dass die Polizei bei derlei Gefahrenlage stets umgehend reagiert – in Essen und überall!“
Die „Missstände“ bei der Polizei seien „umgehend abzustellen“.
Das sagt die Polizei Essen zu dem Vorfall
Die Polizei Essen bestätigte den Notruf aus dem Kulturzentrum. Ein Anrufer habe von rechtsextremen Ausrufen aus einer Menschenmenge gesprochen. Er und weitere Anwesende seien verängstigt gewesen.
„Es lagen zu diesem Zeitpunkt keine Hinweise auf eine Bedrohung vor“, so ein Sprecher. Daher sei der Einsatz als „Ruhestörung“ gewertet worden.
Zwei Stunden und 14 Minuten später sei schließlich ein Streifenwagen vor Ort gewesen. „Die Beamten ermahnten die noch Anwesenden zur Ruhe. Hinweise auf rechtsextreme Ausrufe konnten nicht erlangt werden“, erklärte die Polizei.
Warum es so lange dauerte, bis die Polizei vor Ort war, werde nun ermittelt.
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Landesjugendring fordert Schließung von Treffpunkt der „Steeler Jungs“
Doch die Stadt Essen nimmt der Landesjugendring NRW in die Pflicht. Der Verband fordert, „alles in ihrer Macht stehende zu tun, Räume, von denen rassistische Gewalt ausgeht, wie die ‚Sportsbar 300‘, zu verbieten.“
Auf Nachfrage von DER WESTEN ließ eine Stadtsprecherin mitteilen, dass der Oberbürgermeister aktuell im Urlaub sei. „Er hat sich der Sache aber bereits aus dem Urlaub heraus angenommen.“
Nach seinem Urlaub wolle Thomas Kufen auf den offenen Brief antworten – und sich zunächst direkt an die Betroffenen wenden.
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