Essen.
In Essen sorgt am Donnerstag (19. Mai) ein Streik für massive Behinderungen im Straßenverkehr.
Nach Angaben der Polizei zog am Vormittag ein Demonstrationszug von der Uniklinik Essen Richtung Hirschlandplatz. Es kam zu zahlreichen Verkehrsproblemen.
Essen: Streik legt Verkehr lahm – hier ging nichts mehr
Rund 300 Auszubildende aus den sechs Uni-Kliniken in NRW haben sich am Vormittag vor der Essener Uni-Klinik versammelt, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.
Nach Angaben der Polizei zog der Tross am Mittag durch Richtung Rüttenscheid und legte teilweise den Verkehr zwischen Holsterhauser Platz und Hirschlandplatz lahm. Auf wichtigen Verkehrsadern wie der Hindenburgstraße ging vorübergehend nichts.
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Das ist das Universitätsklinikum Essen:
- kurz UK Essen, gelegen im Süden von Holsterhausen
- In rund 60 Gebäuden mit insgesamt 27 Kliniken und 24 Instituten sind etwa 7950 Mitarbeiter beschäftigt
- Sie versorgen jährlich rund 53.000 stationäre und 172.000 ambulante Patienten (Stand 2016)
- Die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen bildet am Universitätsklinikum Essen und angeschlossenen Krankenhäusern angehende Ärzte aus.
- Sie gehört zu den Topadressen in Deutschland.
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„Derzeit läuft die Abschlusskundgebung am Hirschlandplatz. Es kam bislang zu keinen besonderen Vorkommnissen“, fasste eine Sprecherin der Polizei Essen gegen 13.45 Uhr zusammen.
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Streik vor Uniklinik Essen – mit erheblichen Folgen
Hinter dem Streik steckt die Gewerkschaft Verdi. Die fordert für Krankenhäusern einen „Tarifvertrag Entlastung“.
Der soll Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen durch verbindliche Personalschlüssel auf Stationen garantieren. Verständnis gibt es diesebezüglich sogar von Arbeitgebern wie der Uniklinik Köln. Das Problem: Es fehlen Pflegekräfte auf dem Arbeitsmarkt.
Der Streik geht mittlerweile in die vierte Woche und hat erhebliche Folgen für Kliniken.
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Weitere Meldungen aus Essen:
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Streik vor Uniklinik in Essen – OP’s abgesagt
An der Uniklinik Essen nähmen seit Beginn des Streiks Anfang Mai im Schnitt täglich rund 250 Beschäftigte teil, teilte das Krankenhaus mit.
Ohnehin herrsche wegen Erkrankungen und Corona-Quarantänen Personalknappheit. Deswegen seien Anfang der Woche knapp zwei Drittel der OP-Säle geschlossen. „Die Lage ist medizinisch gesehen angespannt, da wir deutlich mehr OP-Ressourcen bräuchten, um alle Notfälle und dringlichen Operationen zeitnah zu erledigen“, hieß es.
Denn viele Eingriffe ließen sich nicht dauerhaft verschieben. Wann wieder Normalität einkehre, sei noch völlig unklar. Am Freitag (20. Mai) wollen Gewerkschaftsvertreter und Arbeitgeber weiter verhandeln. (ak mit dpa)