Entlang der 21 Kilometer langen Gleisstrecke von Rellinghausen nach Unterfrintrop finden sich idyllische Täler, Parkanlagen und in Hinterhöfen versteckte Grünanlagen. Fahrgäste sollen mit der Straßenbahnlinie 105 auf Entdeckungstour gehen und sich Zeit nehmen. Also: Bitte aussteigen.
Auf die „Kulturlinie“ folgt die „Naturlinie“ – so nennt die Essener Verkehrs-AG (Evag) ab sofort die Straßenbahnlinie 105. Damit es jeder mitbekommt, weisen an den Haltestellen kleine Schilder daraufhin, was es auf der 21 Kilometer langen Strecke von Rellinghausen nach Unterfrintrop in der drittgrünsten Stadt Deutschlands zu sehen gibt. Denn dort verbirgt sich so manche Überraschung.
„Naturlinie 105“? Wer als Fahrgast den U-Bahntunnel auf der Altendorfer Straße verlässt und wenig später die dicht bebaute Altendorfer Straße in der Tram entlang ruckelt, der mag sich wundern: von Natur keine Spur. Die noch jungen Straßenbäume dürften kaum gemeint sein, wenn die Evag ein grünes Erlebnis verspricht. Sind sie auch nicht. Vieles erschließt sich dem Betrachter eben erst auf den zweiten Blick, und dafür heißt es: Bitte aussteigen. „Wir laden die Bürgerinnen und Bürger sowie alle auswärtigen Gäste dazu ein, die Stadt zu entdecken“, formuliert Evag-Vorstand Michael Feller.
Essens Grüne Mitte, der Krupp-Park, der Borbecker Schlosspark. . . – dass Essen reichlich Grün zu bieten hat, dürfte sich nicht erst seit der Bewerbung als Grüne Hauptstadt Europas herumgesprochen haben. Aber wer kennt den Läppkes Mühlenbach? Wer das Mühlbachtal? Und wer außerhalb Schönebecks kennt die Schönebecker Schweiz?
Die „Naturlinie 105“ soll Ausgangspunkt sein für kleine Entdeckungsreisen. Angesprochen sind Spaziergänger wie Radfahrer, eben alle, die sich Zeit nehmen wollen. Orientierungshilfe bieten nicht nur druckfrische Flyer, im Internet gibt’s unter www.evag.de eine App zum Runterladen aufs Mobiltelefon.