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Evag sauer: Fake-Account ärgert ihre Facebook-Nutzer

Evag sauer: Fake-Account ärgert ihre Facebook-Nutzer

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Foto: Screenshot/DerWesten
Die Seite „Kundendienst“ macht sich im Netz über das Anliegen von Kunden lustig. Manche Nutzer bringt das regelrecht auf die Palme, auch bei der Evag.

Essen. 

Kundendienst – das hört sich seriös und serviceorientiert an. Ein Kundendienst ist Anlaufstelle, versucht diplomatisch zu vermitteln und verärgerte Gemüter wieder zu beruhigen.

Eine Facebook-Seite, die sich seit Jüngstem hinter eben diesem vertrauenswürdigen Deckmantel namens „Kundendienst“ versteckt, verdreht die Erwartungen allerdings einfach ins Gegenteil.

Satire-Profil nimmt Kundenbeschwerden aufs Korn

Das Unterhaltungsprofil hat bereits zahlreiche namhafte deutsche Unternehmen auf die Schippe genommen, unter anderem Rewe, Telekom, Vodafone oder auch die Essener Verkehrsgesellschaft Evag. Diese wollte den Anti-Kundendienst jedoch nicht weiter fröhlich walten lassen.

„Ich respektiere deren satirische Arbeit, ist ja auch witzig, was die teilweise schreiben. Aber es ist nicht okay, in unserem Namen zu sprechen“, sagt Evag-Sprecher Thorsten Schlautmann. Damit bezieht er sich konkret auf einen Beitrag vom Samstag, 11. Juli, in dem die Evag mit einem Verweis auf ihre Homepage ankündigt, dass die Strecke der U-Bahnlinie 11 teilweise ab Samstag wieder freigegeben werde; die Hitze hatte Straßenbahnzüge festkleben lassen, weil sich Betumen an den Schienen in der Hitze löste.

Der „Kundendienst“ nimmt den Evag-Hinweis auf Facebook zum Anlass eines Scherzes: mit Samstag sei der 1. August gemeint. Den Witz jedoch nahm man bei der Evag übel. Eineinhalb Stunden nachdem der „Kundendienst“-Hinweis öffentlich war, zückte man bei der Evag die rote Karte: „Ein nochmaliges Vorgehen deinerseits wird den Block deines Accounts zur Folge haben“.

„Mit dieser bestimmten Zurechtweisung hat der Spaß auch schnell wieder nachgelassen“, sagt Evag-Sprecher Thorsten Schlautmann, bisher seien keine weiteren Sprüche gekommen. Das war übrigens nicht das erste Mal, dass „Kundendienst“ sich in Evag-Angelegenheiten einmischte. Zwei Stunden zuvor, am besagten Samstag, macht ein User „Kevin“ seinem Ärger Luft, nennt unter anderem die Wetterlage, die die Fahrzeiten verzögert. Der Spaß-Account goss weiter Öl ins Feier („Hallo Kevin, Ihrem Namen nach zu urteilen sind wohl eher Sie der asoziale“) mit dem Ergebnis, dass sich der User noch mehr aufregte. Die Evag schaltete sich kurz darauf in die Diskussion ein, um an die „Netiquette“ zu erinnern, es sei ja offensichtlich, dass „Kundendienst“ kein offizieller Account der Evag sei.

Humorvoller zeigte sich das Community Management von Rewe, das sich beim Facebook-„Kundendienst“ für den „erheiternden Support“ und dem „freiwilligen Engagement“ bedankte, gleichzeitig aber klar stellte, dass diese Form der Unterstützung dem Kunden nicht weiterhelfe.

Den Satire-Account „Kundendienst“ gibt es auf Facebook erst seit Anfang Juli. Der Account kommt inzwischen auf knapp 19.000 „Likes“, stündlich werden es mehr. Zum Vergleich: Die Evag hat aktuell knapp 8600 „Gefällt mir“-Angaben und ist seit 2011 auf Facebook.