Ende März erhielt der Geschäftsführer der Essener Stadttochter GVE, Andreas Hillebrand, die fristlose Kündigung. Nun wurde diese einkassiert.
Essen.
Überraschende Entwicklung im Fall des früheren Geschäftsführers der städtischen Grundstücksverwaltung (GVE): Die fristlose Kündigung von Andreas Hillebrandwurde zurückgenommen. Stattdessen werde der Vertrag „einvernehmlich mit Wirkung zum 31. Mai aufgehoben“.
Das teilte Hillebrands Anwalt Thomas Hermes von der Kanzlei Holthoff-Pförtner am Wochenende mit. Hillebrand hatte gegen die fristlose Kündigung bereits Klage vor dem Landgericht Essen eingereicht; diese werde er nun zurücknehmen, so die Kanzlei. Offenbar war sich die GVE nicht sicher, einen Prozess gegen Hillebrand zu gewinnen.
Der Rat der Stadt hatte den GVE-Chef Ende März entlassen und damit die Konsequenzen aus dem Finanzskandal bei der Stadttochter gezogen: Die GVE soll mehrere Millionen Euro aus der Instandhaltungs-Rücklage für das Museum Folkwang umgeleitet haben,um höhere Kosten beim Stadionbau zu decken. Auch nach der jetzigen Einigung mit ihrem früheren Manager könnte die GVE noch Schadensersatzansprüche gegen Hillebrand geltend machen.
Offen ist derzeit noch, ob dieser das vertraglich vereinbarte Rückkehrrecht zur Stadt wahrnehmen kann. Sein Anwalt teilt dazu mit, dass das Anstellungsverhältnis aufgrund einer Beurlaubung bis Jahresnende ruhe. Es sei von der „nunmehr geschlossenen Vereinbarung nicht betroffen“.