Essen.
Der Haftbefehl gegen Nuri E. (20) wurde aufgehoben. Er ist einer der fünf jungen Männer, die im Ruhrgebiet mehrere minderjährige Mädchen vergewaltigt haben sollen. Wie Spiegel Online nun berichtet wurde der Angeklagte aus der Untersuchungshaft entlassen.
Gruppenvergewaltigung im Ruhrgebiet: Einer der Angeklagten auf freiem Fuß
Der Grund: Nuri E. habe sich vorbildlich verhalten.
Er habe die ihm vorgeworfenen Taten eingeräumt und „dabei stets zum Ausdruck gebracht, dass er das durch ihn verwirklichte Unrecht einsieht und auch die Auswirkungen seiner Taten für die Opfer erkennt“, begründete das Gericht die Entscheidung gegenüber dem Online-Portal.
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Nuri E. hilft den Behörden und bietet Schmerzensgeld an
Außerdem habe er sich bei den betroffenen Mädchen persönlich entschuldigt und auch ein Schmerzensgeld in Höhe von 5.000 Euro angeboten. Ihm sei die Bedeutung des Strafverfahrens deutlich geworden, heißt es weiter.
Auch habe er bei der Aufklärung einzelner Taten mitgeholfen. „Der Angeklagte hat offen auf alle Nachfragen geantwortet und seine damalige Sichtweise geschildert – ohne zu beschönigen“, so das Gericht.
Verteidiger zufrieden
Die Anwälte des Angeklagten, Uwe Krechel und Marc Piel sehen sich in ihrer Arbeit bestätigt: „Es ist das Resultat einer stringenten Verteidigungsführung und einer damit zusammenhängenden schonungslosen Aufräumung verwirklichten Unrechts“, so Marc Piel gegenüber dem Spiegel.
Der 20-Jährige habe bereits am ersten Verhandlungstag über die Taten ausgepackt. Er habe von den Whatsapp-Gruppen erzählt, über denen sie sich austauschten und verabredeten, um Frauen zu vergewaltigen. Das haben sie „Skorpion machen“ genannt.
Angeklagter im Gruppenvergewaltigungs-Prozess seit Mittwoch auf freiem Fuß
Am Mittwochnachmittag durfte der 20-Jährige demnach die Jugendhaftanstalt in Heinsberg verlassen und wohnt jetzt wieder bei seinen Eltern. Nuri E. wird das Landgericht Essen am Donnerstag zum nächsten Prozesstag ohne Handschellen betreten.
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Den 17 bis 24 Jahre alten Angeklagten aus Essen, Gelsenkirchen und Wuppertal werden mehrere Gruppenvergewaltigungen im Ruhrgebiet vorgeworfen. Im Prozess vor dem Essener Landgericht geht es um Vergewaltigung, Nötigung und Körperverletzung.
Bis auf den Jüngsten saßen vor der Aufhebung des Haftbefehls am Mittwoch alle Angeklagten in Untersuchungshaft. (js)