Essen.
Ein kleiner Sprung für Christian Keller, aber ein großer für Essen: Der Ex-Olympia-Schwimmer gehört zu den ersten Menschen, die in der Ruhr gebadet haben – jedenfalls zu den ersten seit 46 Jahren (mal abgesehen von denjenigen, die einfach unerlaubterweise im Fluss waren – solche soll es wohl geben).
So lange galt ein Badeverbot in dem Fluss, in den Jahrzehnte Industrieanlagen ihre Abwässer geleitet hatten.
„Schmeckt ein bisschen algig, aber frisch“
Doch jetzt ist die Ruhr wieder so sauber, dass Menschen in ihr schwimmen dürfen. Am Dienstag hat die Stadt im Rahmen der „Grünen Hauptstadt Europas“ die Badestelle am Seaside-Beach am Baldeneysee offiziell eröffnet – und die ersten Schwimmer haben sich in die Ruhr getraut.
Auch Christian Keller und seine kleine Tochter Luisa (7). Und wie war das so? „Super-angenehm, das Wasser hat etwa 20 Grad. Und es schmeckt gut“, sagt Keller. „Ein bisschen algig vielleicht, aber frisch“, findet er.
Für ihn sei das ein ganz besonderer Moment, sagt der gebürtige Essener: „Ich kenne nur die Geschichten von meinem Vater, der hier baden war. Dass ich jetzt selbst auch endlich ins Wasser kann, ist toll.“
Baden nur bei trockenem Wetter
50 Meter lang ist die Badestelle, die 15 Meter in den See hinein reicht. Seile markieren den offiziellen Badebereich. Für große Schwimmwettbewerbe reicht der Platz nicht – zum Planschen und Abkühlen im Sommer aber allemal.
Allerdings nur, solange es nicht regnet: Denn dann könnte die Wasserqualität vorübergehend sinken. Ein eigens entwickeltes Frühwarnsystem wird die Tage, an denen das Baden bedenklich sein könnte, anzeigen. Infos dazu gibt es hier.
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